Der Abriss des Überfliegers hat begonnen
Vier Stunden brauchten die Bauarbeiter trotz schweren Geräts, um einen Teil des Bauwerks niederzulegen.
Wuppertal. Sprengen wäre einfacher. Aber dafür gibt es laut WSW mitten in der Stadt keine Genehmigung. Also muss der Überflieger dem Umbau des Döppersbergs Stück für Stück weichen. Wie aufwendig das ist, sahen sich am Samstag vor der Bundesbahndirektion ein paar Schaulustige an. „Wird Zeit, dass es losgeht“, sagte einer und nahm vor dem Lärm Reißaus, den die beiden Bagger mit ihren zentnerschweren Meißeln verursachten. Es hämmerte, dass der Boden schwankte.
Heinz-Gerd Taube machte das nichts aus. „Ich bin hundertprozentig für den Umbau. Das geht doch nicht mehr mit dem Tunnel und so“, sagte der 63 Jahre alte Wuppertaler. Er ist froh, dass der Döppersberg neugestaltet wird. Wuppertal habe das dringend nötig, findet er, auch wenn der Handel rings um die Baustelle bestimmt darunter leide.
Darüber können sich die Arbeiter keine Gedanken machen. Sie stehen unter Druck. Binnen acht Wochen sollen sie das 140 Meter lange und fünfeinhalb Meter breite Bauwerk im wahrsten Sinne in seine Einzelteile zerlegt haben. Denn noch an Ort und Stelle wird Brauchbares von Unbrauchbarem getrennt. Was wiederverwertbar ist, bleibt an Ort und Stelle und wird wieder verbaut. Der Überflieger verlässt den Döppersberg also nicht ganz. Er verändert nur seine Form.
Wie gut das Material ist, das in der Wirtschaftswunderzeit 1959 für die Straßenbahn Richtung Südstadt verbaut worden ist, haben die Arbeiter am Samstag erfahren. Fast vier Stunden hämmerten sie mit schwerstem Gerät auf die Rampe ein. Um 7 Uhr ging es los, um genau 10.52 Uhr krachte das erste Teilstück auf die Straße. „Die Sachen, die kaputt gehen sollen, tun es dann nicht“, meinte WSW- Geschäftsführer Ulrich Jaeger.
Letztlich tun sie es aber doch. Für die Wuppertaler in der Innenstadt ist das in den nächsten Wochen mit reichlich Lärm verbunden — auch an einigen Samstagen.