Die GWG ist ein Fass ohne Boden
Die Sanierungsarbeit der neuen Geschäftsführung in allen Ehren. Aber die Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft Wuppertals (GWG) ist ein Fass ohne Boden. Das einstige Vorzeigeunternehmen der Stadt ist ein Risiko geworden, ein kaum mehr kalkulierbares Risiko.
Die Lenker von heute zahlen die Zeche der Hütchenspieler von gestern. Was haben die ehemaligen Geschäftsführer und glücklicherweise längst verschwundene Kommunalpolitiker dem Unternehmen nicht alles angetan? Bezahlbaren Wohnraum sollte die GWG eigentlich bauen. Das war und ist ihr Zweck. Aber sie wurde ein Instrument zur Verschleierung schmieriger Geschäfte, an denen sich eine Handvoll Wuppertaler schamlos bereichert hat. Das ist Geschichte, weil die Täter von damals längst abgeurteilt sind. Es ist aber auch Gegenwart, weil die GWG einfach nicht in der Lage ist, die Hypotheken von damals abzutragen.
Ganz im Gegenteil. Die Wohnungsbaugesellschaft häuft Jahr für Jahr weitere Millionenschulden auf. Der Wohnungsbestand ist überwiegend schwer sanierungsbedürftig, um angesichts von 14 000 in Wuppertal leerstehenden Wohnungen überhaupt noch konkurrieren zu können. Gleichzeitig bindet der Schuldenberg so viel Geld, dass Investitionen kaum noch möglich sind.
Vor einigen Jahren ist die Zahlungsunfähigkeit der GWG noch mit einem Zuschuss von 60 Millionen Euro aus der Abwicklung des seltsamen Cross-Boarder-Leasing-Geschäftes der Stadtverwaltung abgewendet worden. So eine Finanzspritze ist sehr wahrscheinlich nie mehr möglich. Derweil steigt die Schuldenlast und entwickelt sich für die Stadt zum Pulverfass. Wuppertal und seine Wohnungsbaugesellschaft stehen vor der Frage, ob sie den Schrecken ohne Ende oder das Ende mit Schrecken wählen. Pest oder Cholera also. Diese Frage ist offen. Sicher ist, dass es mit diesem städtischen Unternehmen so überhaupt nicht weitergehen kann. Die neue Geschäftsführung und deren Mitarbeiter haben Hilfe nötig und Mitleid verdient.