Die Katze ist jetzt müde
Wie wird man einen lästigen Anrufer los? Wie erklärt man, dass man seine Aufmerksamkeit lieber einer TV-Serie als den sich ewig im Kreis drehenden Erzählungen von Tante Frieda schenken möchte?
Und vor allem: Wie reagiert man, wenn Onkel Hugo zum 348. Mal zum Eierlikör einlädt? W.Zettis Kumpel hat eine tierisch diplomatische Lösung gefunden. Wenn das Telefon nichts Gutes verheißt, sagt er nicht etwa schroff „Du störst“, sondern schiebt galant einen anderen Hausbewohner vor: „Tut mir leid, die Katze hat Hunger. Ich muss ihr gerade den Napf auffüllen.“ Ein schlechtes Gewissen garantiert auch diese Feststellung: „Huch, das Klingeln hat die Katze erschrocken. Ich muss sie erstmal beruhigen.“ Gern genutzt wird auch dieser höfliche Verweis: „Das Kätzchen muss schlafen. Ich rufe später zurück.“ W.Zetti fragt sich nur, was Aimee denkt, wenn sie hört, was Herrchen so alles in ihrem Namen treibt. Meistens schnurrt sie — was man wohl als stillschweigende Zustimmung deuten könnte.