Ein Vertrag ist ein Vertrag, ist ein Vertrag
offen gesagt
Da hat die WZ den städtischen Planern doch tatsächlich Unrecht getan. Offensichtlich gibt es einen Vertrag zwischen der Stadt und der Bahn, in dem die Aufgaben beim Umbau des Döppersbergs geregelt sind. Leider steht in diesem Vertrag aber rein gar nichts, was die Bahn auch nur zu einem einzigen Handgriffbeim Bau verpflichten würde. Wer es nicht glaubt, der studiere doch bitte die unten stehende Presseerklärung der Stadt. Wie zu lesen ist, wird die Bahn lediglich für die Instandhaltung der Mall verantwortlich gemacht. Die Stadt baut der Bahn für 140 Millionen Euro einen stattlichen Bahnhofsvorplatz und hat sich dazu verpflichtet, die Fassade des historischen Bahnhofsgebäudes zu sanieren. Die Fassade eines Gebäudes, für das die Bahn noch keine Pläne hat.
Wer diesen Vertrag für die Bahn ausgehandelt hat, den darf man für sein Verhandlungsgeschick beglückwünschen. Im Vorfeld des Umbaus hätte die Stadt einfach mehr Druck aufbauen müssen. Das wäre zum Beispiel die Aufgabe der Wuppertaler Bundestagsabgeordneten gewesen. Doch von denen hört man zum Thema Döppersberg sehr wenig. Dabei handelt es sich um das wichtigste Entwicklungsprojekt der Stadt. Und das hätte man auch der Bahn klar machen müssen. Die steckt das Geld nun in die Hauptbahnhöfe in anderen Städten.
Der Umbau des Döppersbergs ist der richtige Schritt. Und gerade deshalb ist es so ärgerlich, dass sich so spät die Planungslücken auftun. Am Montag wird auf Einladung der Industrie- und Handelskammer über die Koordination von Baustellen diskutiert. Im März will sich Oberbürgermeister Jung mit Verkehrsminister Groschek zum gleichen Thema zusammensetzen. Die Frage ist: Warum geschah das nicht schon vor dem Baubeginn. Drei Jahre sind noch zu überstehen — vor allem für den Elberfelder Handel werden es drei lange Jahre werden.