Energiewende: Wuppertal auf dem Weg an die Spitze
Initiative will die Unternehmen stärken und Wuppertal zur Referenzregion machen.
Wuppertal. Global stagnieren die Bemühungen um den Klimaschutz. In den Städten jedoch hat das Thema eine hohe Dynamik. Deshalb ist das sonst eher auf den Bühnen der Welt agierende Wuppertal Institut mit von der Partie, wenn sich die Stadt auf den Weg zur sogenannten „EfficientCity“ macht.
Auf Initiative von Stadt, Wirtschaftsförderung, WSW und Wuppertal Institut hat die agiplan GmbH ein entsprechendes Gutachten erstellt. Eine Kernaussage: Das Bergische hat in Sachen Effizienz eine „Poleposition“ im Wettbewerb der Regionen. Das liegt an Einrichtungen wie Wuppertal Institut, Uni, Energieagentur und WSW, an den rund 170 Unternehmen, die bereits im Geschäft mit ressourceneffizienten Leistungen tätig sind und an hoher Kompetenz im ökologischen Bauen. Ziel der Initiative ist es daher auch, die Wettbewerbsposition der Unternehmen bei der Ressourceneffizienz zu stärken — und sie verstärkt an den steigenden Ausgaben dafür teilhaben zu lassen.
Jetzt muss erst einmal eine Strategie her, an deren Ende Wuppertal als Referenzregion für ressourcenschonende Produktion und die Entwicklung neuer Produkte weit ins Land strahlen kann. Dazu braucht es vorzeigbare Projekte. Und das könnten sein: Der Bau von 100 Heim-Kraftwerken; der Umstand, dass ein Drittel aller produzierenden Betriebe Strategien zur Ressourceneffizienz hat; ein ressourceneffizienter Hausbau etwa mit dem Aufbau eines Referenzgebietes für entsprechendes Bauen; die offensive Nutzung des Wuppertaler Solarkatasters; die Umsetzung von 100 energetischen Sanierungsmaßnahmen im Bestand; ein Ressourceneffizienzfonds mit der Sparkasse für lokale Projekte oder die Errichtung eines Null-Emissions-Parks. Und am Ende könnte in der Effizienzstadt Wuppertal auch baulich ein Ressourceneffizienz-Zentrum entstehen — am besten an einem möglichst zentralen Ort.
Die Umsetzung soll 2012 beginnen. WSW-Chef Andreas Feicht macht aber schon jetzt klar, dass die Effizienz auch angesichts der bundesweit riesigen Umwälzung in Energiefragen ohnehin eines der wenigen Wachstumsfelder für die WSW darstellt.
Thomas Lang, Werksleiter bei FAG/Schaeffler, das beispielsweise Teile für Windkraftanlagen fertigt und jährlich 25.000 Tonnen Rohstoff braucht, kann sich vorstellen, der noch zu gründenden Gesellschaft beizutreten.
Christian Jacobi von agiplan drückt es so aus: Auch externe Unternehmen und Arbeitnehmer sollen registrieren, dass in Wuppertal „etwas Tolles passiert“ — und sich fragen, ob sie da nicht mit im Boot sitzen möchten.