Großprojekt: Deutschlands erste Kinderuniversität in Wuppertal

Wuppertal profiliert sich als Bildungsstandort und plant eine täglich geöffnete Hochschule für Kinder.

Wuppertal. Das Projekt könnte ehrgeiziger nicht sein. Eine Kinder- und Jugenduniversität, die jeden Tag Programm anbietet und jährlich mehr als 2500 Schüler für Wissenschaft und Technik begeistert. Diese Vision soll in Wuppertal ab September Wirklichkeit werden. Eine Industriebrache ist bereits ausgeguckt. In ihr soll der Wandel von der Textil- zur Wissensstadt vollzogen werden. Die ersten Millionen haben die Initiatoren aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft bereits zusammen. Die Wuppertaler Jackstädt-Stiftung sichert den Betreibern für die ersten fünf Jahre einen Zuschuss von insgesamt 2,5 Millionen Euro zu. Damit ist die Hälfte der Betriebskosten bereits gedeckt. Das Modell ist deutschlandweit einzigartig und unterscheidet sich deutlich von den zeitlich begrenzt angebotenen Kinderuniversitäten an anderen Hochschul-Standorten. Die Bildungseinrichtung lebt von ehrenamtlichem Engagement, wird zugleich aber hoch professionell mit Dozenten aus der Universität und aus Schulen aufgezogen. Im Gegensatz zum klassischen Schulunterricht gibt es aber keinen Notenzwang, das Prinzip beruht allein auf Freiwilligkeit. Angeboten werden die Kurse im gesamten Bergischen Land und für alle Altersschichten - vom Kindergarten bis zu den Gymnasien. "Es wird ein Lernraum ohne Zwänge und Regelwerk. Uns geht es darum, kindliche Neugier zu wecken und für Wissenschaft und Technik zu begeistern", erklärte Mitinitiator Professor Burckhard Mönter. Mit diesem Konzept will die Kinder- und Jugenduniversität auch Teilnehmer aus sogenannten bildungsfernen Schichten erreichen.

Doch bei aller Euphorie und Unterstützung: Noch sind nicht sämtliche Hürden aus dem Weg geräumt. So benötigt Wuppertal unter anderem finanzielle Hilfe vom Land NRW bei Umbau und Sanierung der Industrieruine.