Hochschule Bergische Uni Wuppertal verpasst Gütesiegel

Die Uni Wuppertal konnte bei der Exzellenzstrategie nicht überzeugen. Sie setzt jetzt auf Förderung aus anderen Programmen.

Die Bergische Universität Wuppertal konnte mit ihrer Bewerbung bei der Exzellenzstrategie nicht überzeugen. In der Exzellenzstrategie zur Förderung der Spitzenforschung an Universitäten hat es Ende September eine Vorentscheidung gegeben. Bis zu 50 der verbliebenen 88 Bewerber können jetzt noch hoffen, zu den Universitäten zu gehören, die jährlich mit zehn bis 15 Millionen Euro gefördert werden. Verbünde aus mehreren Universitäten können sogar mit 15 bis 28 Millionen Euro pro Jahr rechnen. Die Uni Wuppertal ist nicht dabei.

Die Bergische Uni hatte einen gemeinsamen Antrag mit der Universität Regensburg gestellt. Die beiden Universitäten arbeiten seit neun Jahren zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich im Sonderforschungsbereich „Highperformance Computing“. Dieser wird jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit mehr als zwei Millionen Euro gefördert.

Für die Exzellenzstrategie, ein milliardenschweres Förderprogramm des Bundes und der Länder, sollte der Kernbereich der theoretischen Physik auf die Bereiche Medizin und Materialwissenschaft ausstrahlen. „Mit Höchstleistungsrechnern kann man mit Simulationen anstatt mit Experimenten arbeiten“, sagt Prof. Dr. Andreas Frommer, Prorektor für Studium und Lehre und Professor für Angewandte Informatik. Dabei könnten Eigenschaften simuliert werden, die in der Herstellung sehr aufwendig sind.

Forscher der Materialwissenschaft untersuchen zum Beispiel, wie kleinste Strukturen im Material die Gesamteigenschaften beeinflussen. „Mit Beschichtungen für Flugzeuge kann der Treibstoffverbrauch beeinflusst werden“, erklärt Frommer. Auch im Bereich der Medizin sollte der Höchstleistungsrechner zum Einsatz kommen.

Die Forscher der Universitäten Wuppertal und Regensburg wollten damit die Immuntherapie für Krebspatienten voranbringen. „Medikamente sollen anhand des Genoms des Patienten entwickelt werden“, sagt Frommer. Da das „entsprechend schnell“ gehen müsse, käme auch hier ein Höchstleistungsrechner zum Einsatz. Ziel der personalisierten Medizin sei es, Medikamente zu finden, die das Immunsystem anregen, damit es den Krebs selbst zerstört.

„Die Mittel der Exzellenzstrategie hätten es erlaubt, dass Forscher in größeren Gruppen an einem Thema zusammenarbeiten“, sagt Prof. Dr. Michael Scheffel, Prorektor für Forschung, Drittmittel und Graduiertenförderung.

Nach der ersten Enttäuschung müsse die Uni Wuppertal jetzt andere Forschungsformate finden. Die Exzellenzstrategie, die jährlich insgesamt 385 Millionen Euro Fördermittel vorsehe, sei ein großer Antrag gewesen. Es gebe andere Förderprogramme, die in der Summe nicht schlechter seien, so Scheffel.

„Der Wettbewerb ist natürlich hochkompetitiv“, sagt Frommer. „Wir hatten sehr gute und starke Konkurrenten.“ Begründet wurde die Ablehnung des Antrags unter anderem mit der räumlichen Entfernung zwischen Wuppertal und Regensburg. „Es wäre zusätzliches Geld gewesen“, ordnet Frommer die Förderung ein. Aber „die Arbeit dafür war nicht umsonst“, betont er. Die Uni werde weiterhin Anträge für andere Forschungsformate stellen.