Junior Uni lässt es krachen
Für einen Abend wurde die Sparkasse zum Wissenschaftslabor – und 400 Gäste ließen sich von der Junior Uni begeistern.
Wuppertal. Wenn sich jemand mit Organisation und Inhalten einer Kinderuniversität auskennt, dann Helga Mölleken. Die Biochemikerin der Bergischen Universität ist die Initiatorin der Wuppertaler Kinderforschertage.
Ihr fliegen seit Jahren die Kinderherzen zu, wenn sie an der Universität, beim WZ-Kinderfest im Zoo oder an Schulen ihr Labor aufbaut und zum Experimentieren einlädt.
Ihr Engagement hat der Naturwissenschaftlerin jetzt den Titel der Akademischen Direktorin eingebracht - und zwar nicht irgendwo, sondern bei der Junior Uni, dem zurzeit wohl ambitioniertesten Projekt in der Stadt.
Rund 400 Erwachsene konnten sich am Dienstagabend davon überzeugen, was passiert, wenn es Helga Mölleken in ihrem Naturwissenschaftlichen Zauberlabor richtig krachen lässt. Überzeugungsarbeit durch Praxisbeispiele war das Konzept der großen Junior-Uni-Show im Foyer der Sparkasse.
Dass die Erwachsenen dabei in der klaren Überzahl waren, machte durchaus Sinn, denn es galt vor allem weitere Unterstützer und Förderer der Junior Uni zu finden. Oder, wie es der Vorsitzende des Fördervereins und Sparkassen-Chef Peter H. Vaupel ausdrückte, "die Wuppertaler mit dem Virus Junior Uni zu infizieren".
Der Virus hat gute Chancen, sich in Wuppertal ungebremst ausbreiten zu können. Der Förderverein zählt bereits mehr als 100 Mitglieder, die Zahl der Unterstützer und Geldgeber wächst von Tag zu Tag.
Damit hat die Junior Uni schon weit vor dem eigentlichen Start der Kurse ein Ziel erreicht. Mit-Initiator und Mit-Geschäftsführer der gemeinnützigen Junior Uni GmbH Ernst-Andreas Ziegler formulierte es so: "Die Junior Uni bricht jegliche Resignation in der Stadt."
Ein hoch gestecktes Ziel, dem Geschäftsführung und Förderverein nach dem Erfolg der Veranstaltung am Dienstag noch optimistischer entgegenblicken. Peter Krämer (Rinke Treuhand) vom Fördervereins-Vorstand nannte als Zielmarke bis zu 1000 Mitglieder zum Jahresende.
Die Besucher aus Wirtschaft, Kultur und Politik sowie einige Schüler sahen am Dienstag Ausschnitte aus dem Kursprogramm. Engster Kooperationspartner ist naheliegend die Bergische Universität, Wirkungsstätte auch von Professor Burkhard Mönter, den Ziegler als geistigen Vater der Junior Uni bezeichnete.
Zu den Dozenten für die Kinder und Jugendlichen aller Altersschichten gehören neben Uni-Professoren wie Michael Tausch oder Andreas Frommer aber auch Schüler. Jonas Harz ist einer davon.
Der Abiturient stellte die Astro-AG und das preisgekrönte Sternwarten-Projekt am Carl-Fuhlrott-Gymnasium vor und gab damit seinen Einstand als einer der jüngsten Dozenten an der Junior Uni.
Mit dabei ist aber zum Beispiel der Luftsportclub Wuppertal. Fluglehrer Christian Ramjoué und Flugschüler Alexander Leuveld werden Wuppertal zum Luftfahrtzentrum machen mit allem Wissenswerten über Strömungen, Wirbel und Auftrieb.
Dass Letzteres auch die Junior Uni in den kommenden Monaten erfährt, ist nach der Wissenschafts-Show zumindest zu erwarten. Die Reaktionen der Besucher fielen begeistert bis euphorisch aus.
Nicht wenige füllten gleich die Aufnahmeanträge für den Förderverein aus. Und die Macher? Für sie steht der nächste organisatorische Schritt an: die Gründung von pädagogischen und wissenschaftlichen Beiräten.