Wie verlasse ich ein sinkendes Schiff?
Der satirische Wochenrückblick
Wuppertal. Der Winter hat Deutschland fest im Griff. Ganz Deutschland? Nein! Denn im Gegensatz zu den vergangenen Jahren haben diesmal die Wuppertaler Schneeräumkommandos die weiße Pracht überraschend fest im Griff. Da hat es sich für die Bürger mal gelohnt, Verbesserungen zu fordern. Allerdings hat der freie Zugang auch Nachteile: So können ungehindert Menschen ins Tal, denen mancher gern den Zutritt verweigern würde.
Beispielsweise schaffte es der als schwer liberal geltende Reserveoffizier Christian Lindner, auf dem Neujahrsempfang der FDP eine starke Rede zu schwingen. Vielleicht gab der Hoffnungsträger sachdienliche Hinweise zum Thema: „Wie verlasse ich ein sinkendes Schiff?“ Seine unternehmerische Vita gibt in dieser Hinsicht ja so einiges her. Aber muss man dafür unbedingt Kandidaten aus Düsseldorf in die Bütt holen?
Gerade die langjährige Führungsmannschaft des nun auch für die Justiz interessanten WSV hätte zu dem Thema sicher manches beitragen können. Äußerst frostig reagierte in diesem Zusammenhang die Stadt Wuppertal auf die Anschuldigung, den Verein nicht ausreichend unterstützt zu haben. Immerhin habe man die denkmalgeschützte Arena mietfrei zur Verfügung gestellt und dafür nicht mehr als ein paar Gratis-Tickets bekommen. Nun will sogar der OB als Moderator auftreten. Wird er damit der neue Stadionsprecher? Und, wenn ja: Hüpft dann demnächst Dr. Slawig mit hart gefrorener Fliege als Maskottchen durch die luftigen Gemäuer des Zoostadions? Möglich, dass dann das weite Rund mal wieder randvoll ist. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser durch die Wupper in den Rhein, Ehrenwort.