"Ehe für alle": Erste homosexuelle Jaworte am 1. Oktober

Düsseldorf. Am ersten Tag der „Ehe für alle“ geben sich in Berlin am Sonntag neun schwule und lesbische Paare das Jawort. Eines der allerersten verheirateten schwulen Paare Deutschlands könnten dann Bodo Mende (60) und Karl Kreile (59) sein: Um 9.30 Uhr wollen die beiden Beamten, die seit 38 Jahren zusammen sind, im Rathaus Schöneberg ihre seit 2002 eingetragene Lebenspartnerschaft zur Ehe umwandeln lassen.

Karl Kreile (l) und Bodo Mende sind seit 1979 zusammen und gehören am Sonntag deutschlandweit zu den ersten, die ihre eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen. Die Ehe für alle tritt am 1. Oktober in Kraft.

Foto: Britta Pedersen

„Dass wir wohl die Ersten sein werden, ist toll für uns, weil wir schon so unendlich lange zusammen sind“, sagte Kreile. Der Bundestag hatte Ende Juni die Öffnung der Ehe auch für homosexuelle Paare beschlossen.

Im Standesamt in Kreuzberg wollen am Sonntag acht Paare heiraten — eines von ihnen bekommt eine Hochzeitstorte von der Berliner Grünen-Fraktion spendiert. Weitere Trauungen gibt es ab Montag in ganz Berlin. Einen großen zusätzlichen Andrang hätten die Standesämter jedoch nicht zu verzeichnen, hieß es auf Anfrage. Zuletzt war die Zahl der Standesbeamten in Berlin von rund 120 auf 150 aufgestockt worden.