Das gibt’s auch Jüdische Archive digital

Allein in Bayern wurden mehr als 300 jüdische Gemeinden von den Nationalsozialisten vernichtet. Ihre Archive aber haben den Holocaust überdauert, befinden sich heute in Zentralarchiven in Israel und geben einen wertvollen Einblick in das jüdische Leben in Bayern.

Die Zehn Gebote in Hebräisch, auf Glas geschrieben.

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Damit dieser Einblick künftig möglichst vielen Wissenschaftlern für ihre Forschungsarbeiten zur Verfügung steht, plant der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle (CSU) zusammen mit dem Jüdischen Museum in München, die Archive zu digitalisieren. Rund eine Million Euro wird das Projekt voraussichtlich kosten.

„Es können sich ganz wenige Historiker leisten, mehrwöchige Archivaufenthalte in Israel zu verbringen“, sagte der Direktor des Jüdischen Museums, Bernhard Purin, vor der Vorstellung des Projektes am Dienstag in München. „Ich glaube, dass noch mal ein ganz neuer Blick auf die jüdische Geschichte Bayerns erfolgen wird.“