Dschungelcamp 2017 Die beiden Moderatoren holt keiner raus

München. Die Kandidaten kommen und gehen im „RTL-Dschungelcamp“. Mal wollte Schlagerbarde Bata Illic König werden, mal wurde es Schauspielerin Brigitte Nielsen; in der morgen beginnenden elften Staffel zieht es unter anderem Ex-Fußballer Thomas „Icke“ Häßler und Model Gina-Lisa Lohfink ins australische Outback.

Die Moderatoren der RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!", Sonja Zietlow und Daniel Hartwich.

Foto: RTL / Stefan Menne

Ständige Begleiter der B- bis D-Promis sind hingegen mit ihren bissigen Kommentaren die Moderatoren Sonja Zietlow und seit dem Tod von Dirk Bach im Jahr 2012 Daniel Hartwich.


Für Zietlow ist der Kandidatenwechsel und das häufige Gezicke und Gestreite Routine. Bereits im Januar 2004 stand sie für die allererste Staffel von „Ich bin ein Star — Holt mich hier raus!“ vor der Kamera, damals noch an der Seite von Dirk Bach. Und schon lange erhält die 48-Jährige viel Anerkennung dafür, wie sie diese durchaus spezielle Aufgabe meistert. Für die „Dschungelcamp“-Moderation bekam sie zusammen mit Hartwich den Deutschen Comedypreis 2013 zugesprochen.

Heute lebt Zietlow im Süden von München, gemeinsam mit ihrem Mann Oliver Haas, mit dem sie seit 15 Jahren in zweiter Ehe verheiratet ist. Dass sie später mal Jahr für Jahr zwei Wochen lang in den Dschungel gehen würde, war natürlich noch nicht absehbar, als die 1968 in Bonn geborene Zietlow Abitur gemacht hat. Groß geworden ist sie in Bergisch Gladbach, hat ihre Heimatstadt aber bald hinter sich gelassen.

Nach der Schule verdiente sie ihr erstes Geld als Animateurin in Italien, Guadeloupe, der Türkei, Mexiko und Florida und arbeitete auch als Fotomodel und Mannequin. Hoch hinaus wollte sie schon damals, am liebsten im Cockpit: 1989 startete sie eine Ausbildung zur „Verkehrsflugzeugführerin“. Anschließend flog sie zwei Jahre lang als 1. Offizier der Lufthansa eine Boeing 737.

Zum Fernsehen gekommen ist sie als Kandidatin einer Flirt-Show. Aber das reichte ihr nicht: Beim Sender Kabel eins bekam sie ihre ersten eigenen Shows „Bim Bam Bino“, „Hugo“ und „Cult“, 1997 dann auf Sat.1 eine Talkshow mit dem schlichten Titel „Sonja“. Seit 2001 ist sie bei RTL, dem Marktführer unter den privaten Sendern. In ihrer ersten Show am begehrten Samstagabend „Deutschlands klügste Kinder“ durfte sie schon im gleichen Jahr zeigen, was sie kann. Und weil das gut lief, gab es in den Jahren danach auch „Deutschlands klügste Lehrer“, „Deutschlands klügste Bürgermeister“ und „Deutschlands klügste Geistliche und Priester“.

Seit 2004 ist Zietlow fest für den Dschungel gebucht — für das Männermagazin „Maxim“ war sie damals „Woman of the Year“. Im Jahr darauf stieg sie auch bei der Ranking­show „Die 10“ und „Die 25“ ein, die RTL nach wie vor im Programm hat. Es gibt wenig, was Zietlow für den Privatsender seitdem nicht moderiert hat, von „Der große deutsche IQ-Test“, über „Die Welt der Wunder Wissensshow“ bis zu „Sitz!Platz!Aus!“, einer Hundeshow, zu der sie selbst die Idee hatte.

Nachdem Bach am 1.Oktober 2012 gestorben war, ist Daniel Hartwich an Zietlows Seite. Der 38-Jährige hat mit Zietlow einiges gemeinsam. Auch er ist ein TV-Allrounder, der schon einiges mehr moderiert hat, als andere am Endeihres Fernseh-Berufslebens. Und auch er ist seither fest aufs Dschungelcamp abonniert.

Diese Kandidaten ziehen ins Dschungelcamp 2017
14 Bilder

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Es gibt aber auch ein paar Unterschiede zwischen den beiden: Hartwich, 1978 in Frankfurt geboren, ist rund zehn Jahre jünger — und ging nach der Schule an die Uni: Er hat in seiner Heimatstadt nach dem Abi Germanistik und Politologie studiert. Ausgelastet hat ihn das offensichtlich nicht so richtig. Schon damals arbeitete er beim Hessischen Rundfunk und machte beim Radio erste Erfahrungen als Moderator. Reporter für Vox-Sendungen wie „Fit For Fun TV“ wurde er 2005, moderierte aber auch beim öffentlich-rechtlichen Kinderkanal KiKa. RTL ließ ihn 2008 seine Late-Night-Show „Achtung! Hartwich“ ausprobieren.

Noch im selben Jahr übernahm der Schnellredner mit der markanten Brille zusammen mit Marco Schreyl die Show „Das Supertalent“, für die er mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde. Hartwich hatte einen Lauf und 2009 dann auch seine Premiere im Dschungel, wo er eine Handvoll Spezial-Ausgaben moderierte.

Sein Vorbild ist der Komiker, Schauspieler und Moderator Hape Kerkeling. Von ihm übernahm Hartwich 2010 die Moderation der RTL-Show „Lete_SSRqs Dance“, zunächst noch an der Seite von Nazan Eckes, anschließend zusammen mit Sylvie Meis. Für die Moderation der Sendung erhielt er den Bayerischen Fernsehpreis und eine Grimme-Preis-Nominierung. Bald danach vertraute ihm RTL eine eigene Comedy-Show an: „H wie Hartwich“. Und er moderierte außerdem den „RTL Comedy Grand Prix“.

Seit 2013 moderiert er nun an Zietlows Seite. Natürlich ist die zweiwöchige Dschungelshow keine Lebensaufgabe und keine, auf die allein sich ein Moderator konzentrieren könnte. Hartwich hatte ja auch immer etliche andere Eisen im Feuer.

Auch danach moderierte er weiter „Lete_SSRqs Dance“ und „Das Supertalent“ zuletzt im vergangenen Jahr — oder auch mal „Hartwichs 100! Daniel testet die Deutschen“. Langweilig dürfte ihm nicht werden, auch wenn die zwei irren Wochen in Australien bald wieder vorbei sind. Dazu ist Hartwich einfach zu vielseitig.