Kirchentag-Eröffnungsabend: Entdecker in der Masse
Hamburg. Von außen betrachtet, sind Menschenmassen meist eindrucksvoll. Sie geben gute Bilder ab. Wenn man drinsteckt, können sie bisweilen etwas bedrängend wirken. Schritt für Schritt tasten wir uns in dem Strom der Kirchentagsbesucher von der U-Bahn-Station "Überseequartier" zur Hamburger Hafencity vor.
Dort wird am Abend der Kirchentag mit einem Gottesdienst in leichter Sprache eröffnet. Zur Begrüßung gibt es eine Wundertüte mit Sand. Sie wird später im Gottesdienst noch eine Rolle spielen.
Vorerst fühle ich mich mit Sand in der Tüte und Hafenkontakt ein bisschen wie ein Kirchentags-Entdecker. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass ich mich inzwischen bis zu den Marco-Polo-Terrassen vorgeschoben habe. Das moderne Stadtquartier samt der ewigen Baustelle Elbphilharmonie hat man von hier eindrucksvoll im Blick, dazu das Menschenmeer der Kirchentagsbesucher und über allem den strahlend blauen Himmel - als hätte er sich mit den blauen Kirchentagsschals abgesprochen. Man kann sich deutlich schlechtere Einstiege in das protestantische Laientreffen vorstellen.
Was nehme ich von der Eröffnung mit? Sympathische Eindrücke von der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, den Ohrwurm "Soviel du brauchst, gebe ich dir" - und Joachim Gaucks ersten Satz: "So, hier bin ich!" Da kann ich unserem Bundespräsidenten inhaltlich nur uneingeschränkt zustimmen.