Fotos Diese AfD-Politiker ziehen in den Bundestag
Bei der Bundestagswahl 2017 hat die "Alternative für Deutschland 94 Sitze gewonnen. Unter den Politikern, die demnächst im Bundestag sitzen, sind auch einige umstrittene Persönlichkeiten.
Wilhelm von Gottberg war früher Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenes. Der Ex-CDU Politiker hält den Massenmord an den Juden durch die Nazis für einen Mythos. In einer Schrift zitierte Gottberg 2001 Äußerungen eines italienischen Neofaschisten, der erklärte, dass die "jüdische 'Wahrheit' über den Holocaust unter gesetzlichen Schutz gestellt" sei.
Sebastian Münzenmaier ist Spitzenkandidat der AfD in Rheinland-Pfalz. Zusammen mit Hooligans des 1. FC Kaiserslautern soll Münzenmaier Fans des FSV Mainz attackiert haben. Derzeit läuft gegen ihn ein Gerichtsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Das Urteil wird für Oktober erwartet. Vor seiner Karriere in der AfD war Münzenmaier Mitglied der rechten Partei "Die Freiheit".
Frauke Petry, Bundesvorsitzende der AfD,hatte sich 2015 gegen den Gründungsvorsitzen der Partei Bernd Lucke durchgesetzt. Daraufhin entwickelte sich die AfD noch stärker zu einer Anti-Flüchtlings-Partei. Als Mitglied des Sächsischen Landtags wurde jüngst ihre Immunität aufgehoben. Grund sind Ermittlungen wegen Meineid. Zwei Tage nach der Wahl sagte Petry, dass sie aus der Partei austreten werden. Den Zeitpunkt dafür lies sie aber noch offen. Zuvor hatte sich Petry wiederholt öffentlichen von den beiden Spitzenkandidaten Gauland und Weidel distanziert.
Siegbert Droese (mitte) hegt große Sympathien für Pegida. 2016 geriet der Politiker aus Sachsen in die Schlagzeilen, weil ein Auto von ihm das Kennzeichen "AH 1818" trug. AH gilt in der Neonazi-Szene als Codewort für Adolf Hitler - die Zahlen stehen dabei für die Position der Buchstaben im Alphabet (A und H). Auf Facebook gefällt Droese die rechtsextreme Identitäre Bewegung.
Detlev Spangenberg wuchs als Vollwaise in der DDR auf. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch landete er im Gefängnis. Später wurde er CDU-Mitglied in NRW. Nach seiner Rückkehr in den Osten engagierte sich Spangenberg in der rechten Gruppierung "Arbeit, Familie, Vaterland" (AFV), die die Wiederherstellung der deutschen Reichsgrenzen von 1937 forderte. Mittlerweile kam heraus, dass Spangenberg mehrere Jahre für die Stasi als Spitzel arbeitete.
Jens Maier (l) war bis 1986 SPD-Mitglied und wurde nach der Wende Richter am Landgericht in Dresden. In die Schlagzeilen geriet Maier, weil er in einem Verfahren zwischen der NPD und einem Wissenschaftler zugunsten der rechtsextremen Partei entschied. Das Urteil wurde später von einem anderen Richter aufgehoben. Bei einer Wahlkampfveranstaltung zeigte Maier Sympathien für den norwegischen Rechtsextremen und Massenmörder Anders Breivik.
Beatrix von Storch, gebürtige Herzogin von Oldenburg, fiel in der Vergangenheit immer wieder durch Äußerungen in den sozialen Netzwerken auf. Anfang 2016 unterstützte sie Frauke Petrys Vorschlag, notfalls auf Flüchtlinge an der Grenze zu schießen. Nach einem unglücklichen Spiel der Fußball-Nationalmannschaft riet sie, demnächst lieber eine deutsche Mannschaft auf den Platz zu schicken.
Enrico Komming ist Rechtsanwalt in Mecklenburg-Vorpommern. Vor der Wende war er Angehöriger des DDR-Wachregiments "Feliks Dzierzynski". Vor seiner Karriere in der AfD, engagierte sich Komming in der "Schill-Partei" und der FDP. Mittlerweile sympathisiert Komming mit der rechtsextremen "Identitären Bewegung und rechten Burschenschaften.
Martin Reichardt war Berufssoldat bei der Bundeswehr. Nach eigenen Angaben war Reichardt zwei Jahre lang bei den rechtsradikalen Republikanern" aktiv. "Linksgrün" bezeichnet er als "Verfassungsfreind Nr. 1". Auf Wahlplakaten posiert Reichart mit dem Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Staufenberg.
Frank Magnitz (ganz links) aus Bremen ist Immoblilenkaufmann. Er hält an der Verschwörungstheorie fest, wonach Deutschland ein "Beuteland" der Alliierten wäre. Auf Facebook bezeichnete er die Grünen-Politikerin Claudia Roth als "strohdumm". Auch postete er ein Bild, auf dem die Medien als Exekutionskommando dargestellt werden, die eine zur Wahrheit stilisierte Frau erschießen.
Alice Weidel ist Spitzenkandidatin der AfD. Zusammen mit ihrer Lebenspartnerin wohnt die 38-Jährige am Bodensee und im schweizerischen Biel. Während des Wahlkampf verließ die publikumswirksam eine ZDF-Talkshow. Viele Beobachter hielten den Auftritt damals als inszeniert. Bei ihrer Antrittsrede auf dem Bundesparteitag in Köln sagte sie: "Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte".
Martin Hohmann saß von 1998 bis 2003 für die CDU im Bundestag. Aufgrund einer als antisemitisch kritisierten Rede zum Tag der Deutschen Einheit wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Von Beobachtern wird er dem ultrarechten Flügel der AfD zugerechnet. m März 2016 trat er in die AfD ein. Hohmann selbstsieht sich nicht als Rechtsaußen oder Rechtspopulist. Ihm gefällt dieZuschreibung „patriotischer Konservativer“. Auf seiner Internetseitestehen die Schlagworte: „Gott, Familie, Vaterland“.
Petrs Bystron kam als Jugendlicher aus der ehemaligen Tschechoslowakei nach Deutschland. Seine Eltern beantragten in der Bundesrepublik politisches Asyl. Der Vorsitzende des Landesverbandes Bayern wird vom Verfassungsschutz beobachtet, weil er Kontakte zur rechtsextremen Identitären Bewegung pflegt. Unter anderem fordert Bystron, dass die AfD ein "Schutzschild" für die Bewegung sein müsse.
Stephan Brandner aus Thüringen bezeichnet sich selbst als Antikommunisten. Der in NRW geborene Politiker beleidigte politische Gegner im Thüringer Landtag als "Kinderficker" und "Koksnasen". Brandner wird zum rechten Rand der AfD gezählt.