Hygiene ist der beste Schutz
Die Infektions-Quelle für die EHEC-Erkrankungen ist unklar. Wer sich nicht infizieren will, sollte nur gekochte Lebensmittel verzehren.
Düsseldorf. Immer mehr stecken sich mit Enterohämorrhagische Escherichia coli-Bakterium (EHEC) an. Nach Angaben der Behörde ist die Infektionsquelle für die EHEC-Erkrankungen möglicherweise noch aktiv. Sowohl die schweren Verläufe in einem kurzen Zeitraum als auch die betroffenen Altersgruppen seien untypisch. Erkrankt seien zurzeit auffällig viele erwachsene Frauen. Hier die wichtigsten Fakten:
Als Hauptinfektionsquelle gelten laut Robert-Koch-Institut Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Wildwiederkäuer wie Rehe und Hirsche. Der Keim bildet sich im Darm und kann unter anderem durch die Fäkalien ausgeschieden werden. So kann er verbreitet werden.
Bei den jetzigen Erkrankungen gehen die Experten aber davon aus, dass rohes Gemüse der Infektionsherd ist. Es könnte durch Dünger verseucht worden sein. Sie folgern das, weil vor allem Frauen erkrankt sind. Die genaue Quelle ist noch nicht lokalisiert.
Meist steckt man sich durch den Verzehr von kontaminierter Milch und Rohmilchkäse oder rohem Fleisch an. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nur bei grob unhygienischem Verhalten möglich. Der Grund: Man kann sich nur über die orale Aufnahme von Fäkalspuren infizieren. EHEC kann auch über kontaminiertes Wasser übertragen werden oder wie in diesem Falle wohl durch mit Dünger verseuchtes rohes Gemüse.
Zu den Symptomen zählen Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen. Der Krankheitsverlauf ist meist kurz und leicht.
Bei schweren Fällen kommt es zu einem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), was zu einem Versagen der Nieren führen kann. Symptome sind blutiger Stuhl und teilweise Fieber. Normalerweise sind nach RKI-Angaben Kleinkinder betroffen. Warum sich nun vor allem Erwachsene infizieren, ist bislang unklar.
Generell ist es wichtig, viel zu trinken, um den Flüssigkeits- und Salzverlust nach Durchfällen auszugleichen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät EHEC-Patienten von der Einnahme von Antibiotika ab. Durch das Medikament zerfallen die Keime und es werden vermehrt Gifte freigesetzt.
Die Inkubationszeit der Krankheit beträgt zwischen zwei und zehn Tagen. Die Ansteckungsgefahr ist erst vorbei, wenn der Keim nicht mehr im Stuhl nachgewiesen wird.
Wer sich vor dem EHEC-Keim schützen will, sollte vor allem auf Hygiene achten. Experten raten: Lebensmittel gut waschen und am besten kochen; Brettchen und Messer gründlich spülen; vor und nach dem Kochen Hände waschen. Der Keim reagiert nämlich sehr sensibel auf Hitze oder Seife.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie empfiehlt zudem, vorerst auf Rohmilch und Rohmilchprodukte zu verzichten, kein rohes Fleisch zu essen und darauf zu achten, dass das Fleisch gut durchgebraten oder -gekocht ist.