Was tun, wenn der Handwerker pfuscht?
Handwerkerlohn wird nur dann fällig, wenn die Arbeiten erfolgreich waren.
Ratingen. Erst war das Haus von Ernst Stührenberg in Ratingen kalt. Und das Ende Dezember. Nach mehreren Handwerker-Reparaturversuchen an der Heizung war das Ergebnis das genaue Gegenteil:
Vier Monate lang lief die Heizung auch nachts auf Volldampf, Dauertemperaturen im April von 26 Grad führten dazu, dass der pensionierte Informatiker 600 Euro zu viel für Heizöl ausgab.
Dabei hatte sich der 68-Jährige durchaus fair, nein: zu fair verhalten, als er dem Handwerker, der beim ersten Reparaturversuch eine neue Umwälzpumpe einbaute, dafür 645 Euro bezahlte. Denn Handwerkerlohn wird nur fällig, wenn die Arbeiten erfolgreich waren.
Waren sie aber in diesem Fall nicht, die Fehlersuche zog sich noch lange hin. Auch der Wartungsdienst des Heizkesselherstellers pfuschte: Die neue Steuerungseinheit, die noch mal 685 Euro kosten sollte, funktionierte nicht, führte zu der Energieverschwendung.
Mittlerweile läuft die Heizung einwandfrei, doch die Heizöl-Mehrkosten will der Hersteller nicht ersetzen. Eine Beratung bei der Verbraucherzentrale machte Stührenberg keinen Mut. "Ich wurde gewarnt: Ein Sachverständiger, der meine Berechnung gerichtsfest bestätigt, könnte 1500 Euro kosten. Da lass ich es lieber sein."