Aktivisten fordern Untersuchung von Homosexuellengesetz
Paris (dpa) - Rund zwei Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi sorgt das Anti-Homosexuellen-Gesetz der russischen Regierung weiter für Diskussionen. Aktivisten haben den neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach aufgefordert, das Verbot von „Homosexuellen-Propaganda“ zu untersuchen.
Nach einem Bericht der Organisation AllOut habe der deutsche Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Samstag in Paris Streiter für Homosexuellenrechte getroffen. Diese verlangten, Bach solle sich für eine unabhängige Ermittlung zu den rechtlichen Folgen der Bestimmungen in Russland einsetzen. Der Spitzenfunktionär der Ringe-Organisation hat bisher stets betont, Russland dürfe niemanden diskriminieren und müsse die olympische Charta einhalten.
Kremlchef Wladimir Putin hatte Ende Juni ein Gesetz zum Verbot von „Homosexuellen-Propaganda“ unterzeichnet. Damit stehen positive Äußerungen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen in Gegenwart von Minderjährigen unter Strafe.
Selbst US-Präsident Barack Obama hatte die umstrittene Gesetzgebung kritisiert. Aktivisten hatten im Sommer sogar zu einem Boykott der Spiele aufgerufen. Diese Forderungen waren von Obama und dem britischen Premierminister David Cameron jedoch zurückgewiesen worden.