IOC-Präsident Bach trifft vor Start der Winterspiele in Südkorea ein
Seoul/Pyeongchang (dpa) - Thomas Bach ist in Südkorea gelandet und voller Optimismus für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele. Zehn Tage vor der Eröffnung der Spiele in Pyeongchang hat sich der IOC-Chef lobend über die Vorbereitungen geäußert.
„Wir können sagen, dass der Boden bereitet ist“, sagte Bach als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees am Dienstag laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap. In den vergangenen Tagen und Monaten habe er „ausgezeichnete Berichte“ über die Arbeit des Organisationskomitees vernommen.
Die überraschende Absage Nordkoreas, wie geplant eine gemeinsame Kulturveranstaltung mit Südkorea zur Feier der Winterspiele abzuhalten, sorgte auf südkoreanischer Seite für Unmut.
Nach seiner Ankunft auf dem nahe Seoul liegenden Internationalen Flughafen Incheon fuhr Bach direkt mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Pyeongchang in der nordöstlichen Provinz Gangwon. Mit hohen Erwartungen schaue er auf die Spiele, sagte Bach noch am Flughafen. Zusammen mit OK-Chef Lee Hee Beom wolle er sich vor Ort ein Bild davon machen, dass „alles gut läuft“. Vor der Eröffnungsfeier trifft sich in Pyeongchang noch die IOC-Exekutive.
Auf dem Programm von Bach stand auch eine Tour zu den Wettkampfstätten sowie den beiden Athletendörfern in der Bergregion und der Küstenstadt Gangneung. In Gangneung finden die Eiswettbewerbe statt. Das IOC erwartet zu den Wettkämpfen vom 9. bis zum 25. Februar die bisher größte Zahl von Sportlern bei Olympischen Winterspielen. Es sind 2925 Athleten aus 92 Ländern gemeldet, 102 Goldmedaillen werden vergeben.
Bach begrüßte noch einmal die Teilnahme Nordkoreas an den Spielen und die Vereinbarungen des IOC mit beiden Koreas, dass diese zusammen eine Olympia-Eishockeymannschaft der Frauen bilden und bei der Eröffnungsfeier zusammen hinter einer neutralen Flagge einlaufen. „Es geht nicht nur um das Eishockey-Team. Ich denke, es ist die Botschaft, die der gemeinsame Marsch des Teams senden wird“, sagte der Präsident.
In Südkorea wurde die Befürchtung laut, eine gesamtkoreanische Eishockey-Mannschaft könne einigen südkoreanischen Spielerinnen einen Startplatz rauben. Konservative Kommentatoren spekulierten zudem, dass die kommunistische Führung in Nordkorea die Teilnahme an den Spielen für eigene Propagandazwecke ausnutzen könne. Neben Eishockey starten Nordkoreaner im Eiskunstlauf, Shorttrack, Ski Alpin und Skilanglauf.
Südkorea äußerte am Dienstag sein Bedauern über Nordkoreas Absage der für den 4. Februar gemeinsamen Kulturdarbietung im nordkoreanischen Kumgang-Gebirge. Nordkorea solle sich an die Vereinbarungen halten, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul mit. Beide koreanischen Staaten hatten sich zuletzt nach langer Funkstille wieder angenähert.