DOSB-Chef Hörmann sieht „Zeitenwende im Anti-Doping-Kampf“
Berlin (dpa) - DOSB-Chef Alfons Hörmann sieht im WADA-Report zum staatlich geförderten Dopingsystem in Russland auch eine riesige Chance für eine neue Ära im Weltsport.
„Es kann eine Zeitenwende im Anti-Doping-Kampf bedeuten, wenn das IOC und die WADA nun konsequent entscheiden - und genau das muss passieren“, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes im ZDF-Morgenmagazin. Die Dimension des nun nachgewiesenen Staatsdopings müsse „drakonische Maßnahmen nach sich ziehen“, forderte der 55 Jahre alte Spitzenfunktionär.
Die neuen skandalösen Enthüllungen in dem WADA-Report empfinde er „nicht mehr nur als einen Schlag in die Magengrube, wie es ich es vor wenigen Wochen nach dem Leichtathletik-Skandal formuliert habe, sondern mittlerweile ist es ein Schlag ins Gesicht“.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) müsse nun ein „klares Zeichen geben“, betonte Hörmann. „Es ist eine der ganz großen Entscheidungen der Sportgeschichte.“ Er gehe fest davon aus, „dass IOC-Präsident Thomas Bach mit seinem Team sehr fein und sauber abwägen wird und am Ende auch die richtigen Maßnahmen ergreift“.
Hörmann bekräftigte seine klare Position zu möglichen Sanktionen: „Wer die Chancengleichheit untergräbt und die sauberen Athleten schlichtweg zu chancenlosen Sportlern macht, der muss drakonisch bestraft werden.“