IOC vergibt gute Noten für Olympia-Organisatoren in Rio
Rio de Janeiro (dpa) - Bestnoten für die Organisatoren der Olympischen Spiele 2016: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) zeigte sich hochzufrieden über den Stand der Vorbereitungen am Zuckerhut.
„Wir sind sehr angetan von dem riesigen Fortschritt, den es seit unserem letzten Besuch im März gab“, sagte Kommissionschefin Nawal El Moutawakel nach einem dreitägigen Arbeitsbesuch in Rio. Vorbei die Zeit, als aus dem IOC heftige Kritik an den schleppenden Vorbereitungen kam. Die Bedenken der Vergangenheit seien „Geschichte“.
Obwohl das Zeitschema sehr eng sei, habe das Rio-Team gezeigt, dass es die Situation unter Kontrolle habe und gute Fortschritt mache, betonte die marokkanische 400-Meter-Hürden-Olympiasiegerin von 1984. Lob kam von ihr vor allem für die laufenden Bauarbeiten bei den Wettkampfstätten und die Unterstützung der brasilianischen Behörden.
Auch der neue IOC-Exekutiv-Direktor für die Spiele, Christophe Dubi, berichtete von „sehr, sehr guten Nachrichten“, die man in den vergangenen drei Tagen gehört habe. „Es gibt keine besondere Sorge, die uns nachts wach hält. Aber wir sind natürlich in der kritischen Zeitphase von zwei Jahren, und es gibt noch viel zu tun.“
Noch im Mai hatte das IOC massive Verzögerungen in Rio kritisiert und die Organisatoren zu Eile gemahnt. Inzwischen sind die Bauarbeiten im nördlichen Stadtteil Deodoro angelaufen, wo elf olympische Disziplinen ausgetragen werden. Auch die gerichtlichen Querelen wegen umweltrechtlicher Einwände gegen den olympischen Golfplatz scheinen das IOC nicht zu beunruhigen. „Wir haben den Golfkurs gestern gesehen, und er sah sehr gut aus. Ich glaube, die Stadt behandelt den Vorgang“, sagte Moutawakel.
Der Chef des lokalen Organisationskomitees Rio 2016, Carlos Nuzman, verwies auf das erste Test-Event, die Segelregatta in der Guanabara-Bucht. Das Revier steht wegen seiner starken Verschmutzung immer wieder in der Kritik. Die Segler seien dagegen voll des Lobes gewesen, berichtete Nuzman. „Einige sind sogar ins Wasser gesprungen und geschwommen.“
Die weltweit größte Sportveranstaltung wird in vier Zonen ausgetragen. Das Herz mit dem olympischen Dorf soll in Barra da Tijuca im Westen Rios schlagen. Wettkampforte sind zudem die Regionen Copacabana, das Maracanã-Stadion sowie Deodoro.
Zu den XXXI. Olympischen Spielen (Motto: „Viva a sua paixão“ - Lebe Deine Leidenschaft) werden vom 5. bis 21. August 2016 insgesamt 10 500 Athleten aus 205 Ländern in Rio erwartet. nach aktuellen Zahlen kosten die Spiele mindestens 37,6 Milliarden Reais (etwa 12,5 Mrd. Euro). Die Gesamtsumme setzt sich aus drei Einzeletats zusammen. Es stehen 28 olympische Sportarten auf dem Programm, darunter nach über 90 Jahren erstmals wieder Rugby (Siebener-Teams) und Golf.