Italien bewirbt sich mit Rom um Olympia 2024
Rom (dpa) - Deutschland bekommt bei der Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2024 erste Konkurrenz aus Europa. Italien gab seine Kandidatur mit der Hauptstadt Rom für die Spiele in zehn Jahren bekannt.
Das kündigte Regierungschef Matteo Renzi bei einer Veranstaltung des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (Coni) in Rom an. „Wir kandidieren nicht, um dabei zu sein, sondern um zu gewinnen“, sagte Renzi. „Die italienische Regierung ist bereit, ihren Beitrag zu leisten“, versicherte der 39-Jährige.
Deutschland bewirbt sich entweder mit Berlin oder Hamburg um die Spiele 2024, die Entscheidung über den deutschen Kandidaten soll im März 2015 fallen. Es werden zudem Bewerbungen aus den USA, Paris, Istanbul, Budapest, Doha und Südafrika diskutiert. Der Gastgeber der Spiele 2024 wird auf der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Sommer 2017 in Lima gewählt.
Italien erwägt, neben der Hauptstadt Rom als Zentrum der Spiele auch Wettbewerbe in Florenz, Neapel und auf Sardinien stattfinden zu lassen. „Rom wird im Zentrum des Projekts stehen, dann entscheidet das Coni, wer noch beteiligt sein wird“, sagte Renzi. Das IOC hatte in der vergangenen Woche entschieden, dass in Zukunft die Austragung ganzer Sportarten oder einzelner Disziplinen auch außerhalb der Gastgeber-Stadt oder sogar außerhalb des Landes erlaubt sein soll.
Beim Rennen um die Spiele 2020 hatte Rom seine Kandidatur vor fast drei Jahren aus finanziellen Gründen zurückgezogen. Die Stadt war zuletzt 1960 Gastgeber Olympischer Sommerspiele, Italien mit Cortina d'Ampezzo 1956 und Turin 2006 bereits zweimal Austragungsort der Winterspiele. Bei der Kandidatur für die Sommerspiele 2004 war Rom 1997 als großer Favorit knapp an Athen gescheitert.
Die italienische Wirtschaft steckt immer noch in der Krise, Rom wird seit einigen Tagen von einem Mafia- und Korruptions-Skandal erschüttert. Dennoch sehen die Verantwortlichen die Hauptstadt für eine Bewerbung gut gerüstet. „Wir erfüllen alle Voraussetzungen und haben mehr als 3000 Jahre großartige Geschichte“, sagte Bürgermeister Ignazio Marino. Renzi ergänzte: „Das ist eine der schönsten Sachen, die wir für unsere Kinder tun können, für uns, für Italien.“