Kritik an fehlenden Geldern Nach Olympia: Rios Sicherheitschefs treten zurück
Rio de Janeiro (dpa) - Wegen Kritik an fehlender finanzieller Unterstützung sind die Sicherheitschefs von Rio de Janeiro zurückgetreten.
Nach dem Sicherheitschef des Bundesstaates, José Mariano Beltrame, stellte auch der Chef der Zivilpolizei, Fernando Veloso, seinen Posten zur Verfügung. Beide waren Schlüsselpersonen für die Sicherung der Olympischen Spiele im August. „Unsere Mittel sind beschnitten worden“, kritisierte Veloso im TV-Sender „Globo“.
Mit Ausnahme der Mordabteilung müssten die meisten Abteilungen unter prekären Bedingungen arbeiten. Beltrame hatte kritisiert, dass durch den Sparkurs Erfolge bei der Befriedung von Favelas zunichte gemacht würden. Am Montag war sogar in einer als gesichert geltenden Favela im Herzen des Strandviertels Copacabana die Gewalt eskaliert - drei Männer starben bei Schusswechseln zwischen Kriminellen und Polizei.
Viele Bürger fürchten, dass die Milliardenkosten durch Olympia zum dauerhaften Aufflammen der Gewalt führen könnten, da der Polizei Mittel und Personal fehlen, um wiedererstarkende Drogengangs in Schach zu halten. Beltrame, fast zehn Jahre im Amt, gilt als Erfinder der Politik der Favela-Befriedung, mit der dutzende Armenviertel durch die Stationierung der neu geschaffenen Einheit UPP sicherer wurden, flankierend wurden Strom- und Wasserversorgung ausgebaut.