Prokop: Rio-Bann von russischen Ex-Dopern ist rechtswidrig
Düsseldorf (dpa) - Der deutsche Leichtathletik-Präsident Clemens Prokop hält die IOC-Entscheidung, ehemalige russische Doping-Sünder generell nicht bei den Rio-Spielen starten zu lassen, für rechtswidrig.
„Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees, frühere Doper aus Russland nicht an den Sommerspielen teilnehmen zu lassen, ist eine Verletzung der Rechtssprechung des CAS und des Gleichheitsprinzips“, sagte er der dpa unter Bezug auf das sogenannte Osaka-Urteil.
Der Internationale Sport-Gerichtshof CAS hatte vor fünf Jahren die 2008 vom IOC eingeführte Osaka-Regel, der zufolge Athleten nach einer mehr als sechsmonatigen Doping-Sperre nicht an den darauffolgenden Olympischen Spielen teilnehmen dürfen, für ungültig erklärt.
„Im Falle der russischen Doping-Sünder wäre es eine zusätzliche und nachträgliche Bestrafung“, erklärte Prokop. Außerdem widerspreche dieser IOC-Beschluss dem Gleichheitsgrundsatz. „Ehemalige Doper aus anderen Ländern wie der US-Sprinter Justin Gatlin dürfen in Rio munter mitmachen.“
Das IOC hatte am Sonntag keinen kompletten Ausschluss Russlands von den Spielen, sondern strikte Auflagen für einen Start russischer Sportler in Rio beschlossen.