Festveranstaltung Pyeongchang läutet Countdown für Winterspiele 2018 ein

Pyeongchang (dpa) - Der Countdown für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang läuft. Mit Appellen für den Frieden in der Region, der Präsentation der olympischen Fackel und einer großen Festveranstaltung stimmten sich die Südkoreaner auf die Spiele in einem Jahr ein.

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Organisationschef Lee Hee Beom äußerte die Hoffnung, dass auch Südkoreas verfeindeter Nachbar Nordkorea an den Spielen teilnehmen werde. Zugleich bekräftigte er, die Vorbereitungen seien durch einen Korruptionsskandal um eine Vertraute der vorläufig entmachteten Staatspräsidentin Park Geun Hye nicht behindert worden.

„Wir können sagen, dass die Ära des Sports in Asien beginnt“, sagte Lee in der Eishockey-Arena von Gangneung, wo bei den Spielen vom 9. bis zum 25. Februar des nächsten Jahres alle Eislauf-Wettbewerbe stattfinden werden. Er erwarte, dass die Wettkämpfe die bisher „größte Zahl an Athleten und Ländern“ bei Winterspielen anziehen werden. Bisher fand das winterliche Ringe-Spektakel erst zweimal in Asien statt - 1972 in Sapporo und 1998 in Nagano. Auch bekräftigte Lee, dass die Bautätigkeiten an den zwölf Wettkampfstätten inklusive der sechs neuen so gut wie abgeschlossen seien.

Lee äußerte sich zuversichtlich, dass sich die Spannungen zu dem wegen seines Atom- und Raketenprogramms international isolierten Nordkorea nicht erhöhen würden. Jedes Land und jeder Athlet, der den Frieden liebe, habe „das Recht und die Verpflichtung“ an Olympischen Spielen teilzunehmen, sagte der frühere Handelsminister. „Nordkorea ist keine Ausnahme.“

Auch geht Lee davon aus, dass Russland trotz des Skandals um nachgewiesenes Staatsdoping teilnehmen werde. Er habe es so verstanden, dass das Land mittlerweile die richtigen Schritte unternommen habe.

Lee räumte ein, dass der Korruptionsskandal im eigenen Land zu einem gewissen Grad die Vorfreude auf die Spiele trübe. Die Verträge für die Sportstätten seien aber in transparenter Weise geschlossen worden. Das hätten Überprüfungen gezeigt. Lee hatte zuvor gesagt, dass auch die Spiele bei einigen Bauprojekten Ziel von Korruption gewesen seien.

Zum Jahres-Countdown begann auch der Ticketverkauf. Für die Spiele sollen von 1,18 Millionen verfügbaren Eintrittskarten 1,07 Millionen in den offenen Verkauf gehen. Der Absatz von 90 Prozent der Tickets wäre ein Erfolg, sagte der Marketing-Direktor des Organisationskomitees (POCOG), Eom Chan Wang.

Durch den Kartenverkauf hofft das OK, 174 Milliarden Won (etwa 143 Millionen Euro) einnehmen zu können. Ziel sei es, 70 Prozent im Gastgeberland und 30 Prozent im Ausland absetzen zu können. Die Preise reichen von 20 000 (16 Euro) bis zu 900 000 Won (736 Euro) für das Eishockey-Finale. Die Preise lägen unter denen in Sotschi 2014. „Wichtig ist es, die Stadien voll zu bekommen“, sagte Eom.

Im Gangneung Hockey Centre zog am Abend eine große Festveranstaltung mit musikalischen und sportlichen Darbietungen Tausende von Menschen an. Zuvor hatte das OK die Spiele-Fackel vorgestellt, deren Design vom traditionellem koreanischen weißen Porzellan inspiriert wurde.