Schwimmstar Park praktisch ohne Chance auf Olympia-Start
Seoul (dpa) - Der Weg von Südkoreas Schwimm-Olympiasieger Park Tae Hwan zu den Sommerspielen in Rio bleibt verschlossen. Die Chancen des langjährigen Paul-Biedermann-Konkurrenten sind auch nach dem Ende einer 18-Monate-Sperre wegen Dopings auf Null gesunken.
Eine Regel des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) in Südkorea besagt, dass Dopingsünder drei Jahre lang nicht für ihr Land starten können. Zwar gebe es Stimmen in der Öffentlichkeit, die eine Regeländerung forderten, sagte ein Vertreter des NOK. Doch habe der zuständige Ausschuss des NOK bisher nicht die Absicht, die Regel zu ändern.
Südkoreanische Medien hatten am Mittwoch berichtet, dass der 26-jährige Park wie erwartet in Rio nicht für Südkorea starten werde. Der Olympiasieger von 2008 und Weltmeister von 2011 über 400 Meter Freistil habe sich noch Hoffnung auf eine Teilnahme gemacht und sich auf die nationalen Ausscheidungswettkämpfe vorbereitet, die am 25. April beginnen.
Der Welt-Schwimmverband FINA hatte gegen Park im März 2015 wegen der Verwendung von Testosteron eine 18-monatige Sperre verhängt. Die Suspendierung galt rückwirkend vom 3. September 2014 bis zum 2. März dieses Jahres. Im vergangenen Jahr hatte sich Park öffentlich entschuldigt und die Verantwortung für den Skandal um seine Person übernommen.
„Ich kann nur denen gratulieren, die einen Park Tae-Hwan so bestraft haben, wie es eigentlich normal sein müsste, wenn einer positiv getestet wird“, hatte der deutsche Chef-Bundestrainer Henning Lambertz die Entscheidung seinerzeit als richtig hervorgehoben und unterschiedliche Regelauslegungen in anderen Fällen bedauert.
Zuletzt hatte der Schwimmsport vermehrt für Doping-Schlagzeilen gesorgt. Bei Weltmeisterin Julija Jefimowa war die seit Jahresbeginn verbotene Substanz Meldonium nachgewiesen worden. Jefimowa, die bereits von November 2013 bis Februar 2015 wegen Anabolika-Vergehens für 16 Monate gesperrt war, droht eine lebenslange Sperre.
Viel Wirbel gab es auch um Chinas Schwimmer. Chinas Anti-Doping-Agentur bestätigte sechs positive Dopingtests chinesischer Schwimmer. Zuvor hatte die britische Zeitung „Times“ von fünf Tests berichtet, dass diese verheimlicht werden sollen. Die Chinesen betonten daraufhin, dass man niemals positive Dopingtests verschleiert habe. Eine komplette Bewertung steht noch aus.