Olympische Winterspiele Silber für Biathlet Schempp - Norwegen überholt Deutschland

Pyeongchang (dpa) - Auf die Biathleten ist im deutschen Team bei den Olympischen Winterspielen weiter Verlass. Simon Schempp holte am neunten Wettkampftag die Silbermedaille im Massenstart, in einer Zentimeter-Entscheidung gegen Superstar Martin Fourcade war sogar Gold möglich.

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Im Medaillenspiegel hat die deutsche Mannschaft aber den Spitzenplatz verloren. Norwegen kletterte nach zwei weiteren Goldmedaillen durch Ski-Freestyler Oystein Braaten im Slopestyle und die Langlauf-Herren in der Staffel auf Platz eins.

Nach 61 von 102 Entscheidungen hat Norwegen wie Deutschland neun Mal Gold geholt. Dazu sammelten die Skandinavier neun Mal Silber und acht Mal Bronze und haben auch mit insgesamt 26 Mal Edelmetall die meisten Medaillen auf dem Konto. Die deutsche Mannschaft gewann bislang zudem fünf Silber- und vier Bronzemedaillen.

Am Sonntag könnte aber das zehnte deutsche Gold folgen. Nico Walther liegt im Zweierbob-Wettbewerb nach zwei von vier Läufen in Führung. Auch Johannes Lochner und Francesco Friedrich dürfen sich auf den Plätzen drei und fünf etwas ausrechnen.

Den Spielen droht ein Dopingfall. Der russische Olympia-Curler Alexander Kruschelnizki soll unter Verdacht stehen. In der A-Probe des Bronzemedaillen-Gewinners im neuen Mixed-Wettbewerb seien Spuren der verbotenen Substanz Meldonium gefunden worden. Das meldete die russische Zeitung „Sport Express“.

Im Eishockey-Turnier setzte sich das deutsche Team immerhin gegen Norwegen durch. Die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm feierte mit dem 2:1 nach Penaltyschießen ihren ersten Sieg bei einem olympischen Turnier seit Salt Lake City 2002 und trifft nun im Alles-oder-nichts-Spiel am Dienstag auf die Schweiz.

Der österreichische Alpin-Star Marcel Hirscher feierte seinen zweiten Olympiasieg in Pyeongchang. Im Riesenslalom setzte sich der 28-Jährige überlegen durch und gewann wie schon in der Alpinen Kombination Gold. Hirscher distanzierte den Norweger Henrik Kristoffersen um 1,27 Sekunden, Bronze sicherte sich Alexis Pinturault aus Frankreich. Die deutschen Skirennfahrer hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Linus Straßer wurde 22., Fritz Dopfer kam auf Platz 26. Alexander Schmid schied im ersten Lauf aus.

Damit warten die alpinen Skirennfahrer wie die Langläufer weiter auf ihre erste Medaille. Das deutsche Quartett wurde am Sonntag Sechster in der Loipe. Norwegen setzte sich vor dem Team der Olympischen Athleten aus Russland sowie den Franzosen durch.

Anders die deutschen Biathleten, die nun schon sechs Medaillen in Pyeongchang geholt haben. Es wäre am Sonntag noch mehr möglich gewesen. Erik Lesser und Benedikt Doll belegten hinter dem Norweger Emil Hegle Svendsen die Plätze vier und fünf.

Im Eisschnelllauf der Frauen triumphierte die Japanerin Nao Kodaira nach 15 Weltcupsiegen auch im olympischen Eisschnelllauf-Finale über 500 Meter vor der Südkoreanerin Lee Sang Hwa und Karolina Erbanova aus Tschechien. Judith Dannhauer kam auf Platz 16. Bei den Fresstylern siegte der Ukrainer Alexander Abramenko im Sprung. Die Plätze zwei und drei gingen an den Chinesin Zongyang Jia und den Russen Ilja Burow. Deutsche waren nicht am Start.