Afrika-Cup: Hey hilft beim Wunder von Libyen
Von Hilden aus organisierte er den Start beim Afrika-Cup.
Düsseldorf. Für Antoine Hey war der 3. September 2011 die Belohnung einer außergewöhnlichen Arbeit. Aus seinem Büro in Hilden organisierte er über Tausende von Kilometern die Qualifikation zum Afrika-Cup der Fußball-Nationalmannschaft Libyens. Nach dem 1:0 gegen Mosambik war es geschafft.. „Es ist wie ein Wunder“, jubelte der 41-Jährige.
Der Berliner arbeitet seit Ende 2010 als technischer Direktor des libyschen Verbandes und fiebert nun der 28. Afrika-Meisterschaft in Äquatorialguinea und Gabun entgegen. „Das wird sicher einer der stolzesten Momente in der Geschichte des Landes“, sagt Hey vor dem Eröffnungsspiel, in dem am Samstag Co-Gastgeber Äquatorialguinea auf Libyen trifft.
Nur wenige Tage vor diesem 3. September hatten die Rebellen im Heimatland die Hauptstadt Tripolis eingenommen. Nach monatelangen Kämpfen mit rund 50 000 Toten fand der Bürgerkrieg mit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi sein Ende. „Es ist unglaublich, dass die Mannschaft die Qualifikation unter diesen Voraussetzungen geschafft hat“, sagt Hey.
Schließlich hatte er, als Spieler für Schalke sowie Düsseldorf und als Trainer für Wuppertal aktiv, mit widrigen Bedingungen zu kämpfen. Zwar war er als früherer Nationaltrainer von Lesotho, Gambia, Liberia und Kenia mit den Gepflogenheiten in Afrika vertraut, doch die Umstände in Libyen erforderten besondere Anstrengungen. Aus Hilden organisierte Hey die Flüge sowie die Visa für das Team.
„Dann mussten wir neue Trikots besorgen, weil nach dem Sturz Gaddafis die Nationalfarben geändert wurden.“ Die „Heimspiele“ mussten außerhalb Libyens stattfinden, unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Mahamat erzielte sein goldenes Tor vor zehn Fans. Samstag aber werden in Tripolis Tausende vor einer Großbildleinwand mitfiebern. „Der Verband möchte 2017 selbst den Afrika-Cup ausrichten und ist sich gerade jetzt bewusst, wie wichtig die Euphorie ist. Sie ist das Symbol der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“