Auf zum Bundesliga-Endspurt
Am vorletzten Spieltag gibt es noch jede Menge offene Fragen in der Liga.
Düsseldorf. Zweimal noch Bundesliga, zweimal noch zittern, jubeln, weinen, leiden. Wer wann und wie heftig welchen Emotionen ausgesetzt sein wird, das steht alles in unserem Bundesliga-Check zum 33. Spieltag.
Fangen wir zum Aufwärmen doch mit der vermutlich unwichtigsten Entscheidung des Bundesliga-Finales an. Zwar mag der Kampf um die Torjägerkanone am Ende nur ein Ehrentitel sein, spannend ist er aber allemal. Mario Mandzukic vom FC Bayern und Robert Lewandowski von Borussia Dortmund führen die Liste mit je 18 Treffern an. verfolgt werden sie von BVB-Star Marco Reus, Hertha-Knipser Adrian Ramos und Nürnbergs Angreifer Josip Drmic mit je 16 Toren. Pikant an dem Wettstreit: Mandzukic könnte womöglich längst führen, hätte Pep Guardiola ihn nicht zwischenzeitlich auf die Bank rotiert. Und in Dortmund muss Lewandowski mitansehen, wie Teamkollege Marco Reus ihm die sicheren Elfmeter vor der Nase wegschießt.
Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten: Im Mannschaftsbus des 1. FC Nürnberg. Vor dem Spiel gegen Hannover 96 soll im Teambus auf der Fahrt zum Stadion die Club-Hymne erklingen, „damit noch mal ins Bewusstsein kommt, für was wir in dieses Spiel gehen: Für die Zukunft der meisten Spieler, aber auch für die Zukunft des gesamten Vereins“, so Trainer Roger Prinzen. Bleibt für die „Glubb“-Fans die Hoffnung, dass das Team danach nicht spielt wie ein Männergesangsverein. Denn: Nürnberg steigt am Samstag bei eigener Niederlage und einem Sieg des HSV ab.
Zwei Spieltage vor Schluss scheinen die Verantwortlichen beim Hamburger SV und beim 1. FC Nürnberg zumindest erkannt zu haben, dass diese Saison für die Tonne war. Deswegen steht es dem sonst so bescheidenen Trainer von Eintracht Braunschweig, Torsten Lieberknecht, auch zu, folgendes zu sagen: „Wir sind die einzige Mannschaft, die die Relegation verdient hätte. Wir haben ein großes Herz und spielen eine bessere Rückrunde als die Konkurrenten.“ Da hat er ja recht, aber: Die Eintracht steigt am Samstag ab, wenn sie gegen Augsburg verliert und der HSV oder Nürnberg gewinnen. Oder wenn Braunschweig unentschieden spielt und der HSV gewinnt.
Nein, der Dino der Liga „darf“ bis zum letzten Spieltag zittern. Allerdings könnten die Hamburger am Samstag Letzter werden.
Nicht ganz, aber es droht nur noch die Relegation. Ein Punkt gegen den VfL Wolfsburg — und Huub Stevens hätte seinen Rettungsauftrag erfüllt.
Naja, eigentlich ist es fast überall spannend. In sieben von neun Spielen geht es am Samstag noch um den Klassenerhalt oder um die Qualifikation für Champions League und Europa League. Das vielleicht spannendste Spiel steigt im Mönchengladbacher Borussia-Park. Dort kämpfen die Gastgeber um die letzte Chance, noch in die Champions-League-Qualifikation zu rutschen, während die Gäste aus Mainz sensationell ihre Europapokal-Teilnahme fix machen können. Spannungstechnisch die Stiefkinder des Spieltages sind die Begegnungen Borussia Dortmund gegen 1899 Hoffenheim und Werder Bremen gegen Hertha BSC.
Beim HSV hoffen sie, dass die Bayern-Stars nach dem Debakel gegen Real Madrid am Dienstag keine Lust auf Hamburg haben. Doch Bayern-Trainer Pep Guardiola will davon nichts wissen. „Ich bin stark“, sagt der Spanier. Und: „Wir haben eine große Niederlage erlitten. Aber wir müssen nach vorne gehen. Wir müssen unsere beste Leistung zeigen.“ Schließlich müsse man zum Pokalfinale gegen den BVB in „bester Stimmung“ fahren. Das dürfte dem HSV nicht gerade Mut machen.