„Bonbon“ für FCB - Pesic: Brauchen Duelle mit Champions
München (dpa) - Nationalspieler Robin Benzing sprach schon von einem „Bonbon“ für die Basketballer des FC Bayern - und auch Trainer Svetislav Pesic sieht die europäische Königsklasse als schöne Herausforderung.
„Wir freuen uns, dass wir dabei sind. Wenn du einmal Champion werden möchtest, musst du gegen Champions spielen“, sagte der Trainer der Münchner zum Auftakt des Abenteuers in der Zwischenrunde der Euroleague. Dort spielt der Bundesliga-Spitzenreiter am Freitag in Litauen gegen den dortigen Landesmeister Zalgiris Kaunas, 13 weitere Partien folgen. „Wenn man einmal etwas gewinnen möchte und Meister werden will, muss man gegen Meister neue Erfahrungen sammeln, sich weiterentwickeln. Und das ist unser Ziel in den Top-16.“
Nachdem in der Vorsaison die Brose Baskets aus Bamberg ohne Sieg und ALBA Berlin mit nur vier Erfolgen chancenlos gegen Europas Basketball-Elite waren, würden die Münchner bei ihrer ersten Euroleague-Teilnahme gerne besser abschneiden. Wenngleich die Aufgabe alles andere als leicht ist. „Unsere Gruppe ist sehr schwer, denn es sind fast ausschließlich Mannschaften dabei, die in ihren Ländern schon häufig Meister wurden und seit Jahren Euroleague spielen - eine davon ist Zalgiris“, betonte Pesic und wies auf den Stellenwert des Basketballs in Litauen hin. „Das ist neben Serbien das einzige Land, in dem nicht Fußball die Sportart Nummer eins ist, sondern Basketball.“
Doch beim FC Bayern, der wie zuletzt in der Bundesliga auf den am Sprunggelenk verletzten Forward Nihad Djedovic verzichten muss, will man sich gar nicht so sehr mit dem Blick auf die Konkurrenz aufhalten. „Wir denken nicht so viel über unsere Gegner nach, sondern daran, wie wir von solchen Spielen profitieren können“, erklärte Coach Pesic und sieht den Auftritt gegen Topclubs wie Real Madrid oder ZSKA Moskau auch aus Vereinssicht als enorm wichtig an. Man wolle Spitzenbasketball zeigen und nicht nur in der Bundesliga präsent sein, sagte der serbische Spitzencoach der Nachrichtenagentur dpa. „Wir wollen die Marke FC Bayern weiter gut präsentieren, wir spielen gegen die besten Mannschaften in Europa.“
Auch zur Freude der Spieler. „Das ist eine große Herausforderung für uns, die Top 16 sind ein Bonbon, das wir uns verdient haben. Wir werden jetzt versuchen, jedes Heimspiel zu gewinnen und vielleicht das eine oder andere Auswärtsspiel zu klauen“, sagte Nationalspieler Benzing. Auf ihn und sein Team kommt alleine im Januar das Hammerprogramm von acht Pflichtspielen. An die Belastung denke man aber nicht, betonte Pesic. In der Vorrunde deuteten die Bayern ihre Fähigkeiten bei einem Start mit drei Siegen in vier Spielen an, ehe sie nach einer Niederlagenserie um das Weiterkommen bangen mussten.
Den Sprung in die europäische Königsklasse hatten die Münchner per Wildcard geschafft, stehen nun erst als dritter deutscher Club im Top 16. „Ich war nicht der große Freund davon, zu sagen, wir wollen deutscher Meister werden und dann auch noch in der Euroleague antreten“, sagte Präsident Uli Hoeneß in einem Interview in der „tz“. „Ich habe mich aber überstimmen lassen, weil wir auf diesem Niveau Erfahrung brauchen. Trotzdem habe ich darauf hingewiesen, dass es Probleme geben kann. Deshalb habe ich immer die Fahne der Meisterschaft hochgehalten und gesagt, alles andere ist die Sahne auf dem Kaffee.“