Bundestrainer Menz: Dürfen „noch nicht feiern“
Ljubljana (dpa) - Fragen aus der Mixed Zone an Basketball- Bundestrainer Frank Menz nach dem 80:74-Sieg gegen Frankreich.
Frage:Sie haben vor der Partie gesagt, dass ihre Mannschaft in drei von 100 Partien Frankreich schlagen kann. Warum war heute so ein Tag?
Menz:Das hat viele Gründe. Uns hat sehr geholfen, dass wir zweimal in der Vorbereitung schon gegen Frankreich gespielt haben, zweimal knapp verloren haben. Wir haben diesen übergroßen Respekt heute nicht mehr gehabt. Wir sind nicht mehr hergekommen und haben gedacht: Oh, da spielt ja ein (Tony) Parker, ein (Boris) Diaw und andere, sondern haben das als selbstverständlich genommen. Ohne die Spiele vorher hätten wir nicht gewonnen.
Frage:Wie ist diese Leistung einzuschätzen?
Menz:Natürlich kann man sehr stolz sein auf die Jungs, sie haben einen großartigen Job gemacht. Wir wussten schon, dass wir sehr guten Basketball spielen können, wenn wir einen guten Tag haben. Dass das jetzt gereicht hat gegen Frankreich, war natürlich super. Die Quoten waren fantastisch, unser Reboundverhältnis war fantastisch. Aber letztendlich ist dieser Sieg nur etwas wert, wenn wir die anderen Spiele auch gewinnen, zumindest einige von den nächsten. Deshalb dürfen wir noch nicht feiern, wir haben nur ein paar Stunden Zeit zum regenerieren. Gegen Belgien wird ein ganz anderes Spiel, das wird nicht so locker. Heute hatten wir gar keinen Druck, konnten frei aufspielen und haben die Chance genutzt. Jetzt müssen wir gucken, dass dieser Sieg auch etwas wert bleibt.
Frage:Gibt das Rückenwind für das weitere Turnier?
Menz:Ich glaube schon, dass uns das hilft, wir müssen natürlich auf dem Teppich bleiben und nicht anfangen zu träumen, wie gut wir sind. Wir haben in der Vorbereitung gesehen, wie hoch die Trauben für uns hängen. Jetzt haben wir einen super Start, den wünscht man sich in das Turnier. Aber wir kennen schon unsere Limits.
Frage:Haben Sie damit gerechnet, dass ein junger Mann wie Niels Giffey so auftrumpfen kann?
Menz:Ich habe darauf gehofft und damit gerechnet, dass er Spiele haben wird, in denen er explodiert, sonst würde er nicht die ganze Vorbereitung schon erste Fünf spielen. Er ist einer der Leistungsträger mit der längsten Einsatzzeit. Deshalb habe ich ihm das zugetraut. Ich glaube, dass er Riesenpotenzial hat und der deutschen Nationalmannschaft sehr helfen wird. Es ist schön, dass er hier schon Erfahrung sammeln und sogar Akzente setzen kann.
Frage:Wie muss Ihre Mannschaft jetzt in das Spiel gegen Belgien gehen, was erwarten Sie von den Belgiern?
Menz:Die Belgier sind gut und sehr aggressiv. Sie pressen die ganze Zeit, haben erfahrene Spieler, zwei Aufbauspieler, die in der spanischen Liga sehr, sehr gut spielen. Das ist eine gute Mannschaft, sie haben (gegen die Ukraine) gut gespielt und unglücklich verloren. Wir leben von unserer Energie, mal gucken, wie wir morgen rauskommen. Wir hoffen, dass wir wieder eine gute Vorstellung abliefern können.