Die deutschen EM-Basketballer in der Einzelkritik
Berlin (dpa) - Das EM-Zeugnis fällt für die zwölf deutschen Basketballer nach dem Vorrunden-Aus höchst unterschiedlich aus. Eine Übersicht, wer überraschte und wer enttäuschte.
Maodo Lo: Stellte mit einem starken letzten Auftritt unter Beweis, warum ihm hinter Dennis Schröder die Zukunft im Aufbauspiel gehört. Machte wenig Fehler, als Turnier-Rookie natürlich noch unerfahren.
Niels Giffey: War 2013 noch der Lichtblick eines schwachen Teams, diesmal lief das Turnier weitgehend an ihm vorbei. Ist aber weiter für die Nationalmannschaft gesetzt.
Alex King: Hatte hinter Karsten Tadda die wenigste Spielzeit im deutschen Team. Kam aufs Feld, wenn Defensive und Fouls gebraucht wurden. Unauffällig.
Heiko Schaffartzik: Konnte von der Bank aus nicht für die dringend benötigten Punkte sorgen. Traf seinen Dreier über das komplette Turnier nicht. Als erfahrener Führungsspieler aber weiter wichtig.
Karsten Tadda: Kam für die vierte Partie in die Anfangsformation, lieferte wie gewünscht bissige Verteidigung. Ihm kann man nichts vorwerfen.
Tibor Pleiß: Wurde von seinen Teamkollegen nicht wie erhofft in Szene gesetzt, nahm nur gut halb so viele Feldwürfe wie Nowitzki. Zu häufig mit Foulproblemen auf der Bank.
Robin Benzing: Im zweiten Spiel mit einer Knöchelverletzung ausgesetzt, biss danach auf die Zähne. Hinter den drei NBA-Stars bester Werfer, Lichtblick mit großer Energie.
Dirk Nowitzki: Konnte die Mannschaft wie erwartet nicht mehr tragen, haderte die komplette EM mit seinem Wurfpech. Ausgerechnet gegen Spanien mit schwächstem Auftritt.
Dennis Schröder: Dominierte das deutsche Spiel, zweitbester Scorer der ganzen Vorrunde. Verschleppte zu oft das Tempo. Tragischer Held mit verworfenen Freiwürfen. Der Schlüsselspieler für die Zukunft.
Paul Zipser: Die Überraschung des Turniers. Startete neben Schröder und Nowitzki als Einziger in jedem Spiel. Von Coach Fleming als bester Rebounder gelobt. Wichtiger Anker der kommenden Jahre.
Anton Gavel: Erhielt mit großen Erwartungen die Spielgenehmigung. Der gebürtige Slowake fand nie die Bindung, flog aus der Startformation. Miserable Quote von der Dreipunktlinie (10 Prozent). Enttäuschung.
Johannes Voigtmann: Kam nach der Verletzung von Maik Zirbes unverhofft in den EM-Kader. Auf großer Bühne teils überfordert, machte seinen Job aber weitgehend solide.