Euroleague im Basketball-Machtkampf vorne

Paris (dpa) - Die Euroleague hat den monatelangen Machtkampf um den wichtigsten europäischen Club-Wettbewerb im Basketball vorerst für sich entschieden.

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Der konkurrierende Basketball-Verband FIBA Europe stellte sein Konzept für die neue Champions League vor, musste sich bei dem Ringen um die bedeutendsten Clubs des Kontinents aber bereits zuvor geschlagen geben. Insgesamt soll es damit kommende Saison vier europäische Wettbewerbe mit 120 Teilnehmern geben - wo die deutschen Clubs spielen werden, ist jedoch weiterhin offen.

Das sportpolitische Gezerre wird Basketball-Europa voraussichtlich noch mehrere Monate beschäftigen. „Wir halten dieses Projekt für wichtig. Gleichzeitig ist die Gesamtsituation - hier zu spielen und Euroleague zu spielen - für uns und auch für andere Ligen nicht gelöst“, sagte Stefan Holz, Geschäftsführer der Basketball Bundesliga, der Deutschen Presse-Agentur in Paris. „Da wartet noch einiges an Abstimmungsarbeit auf uns.“

In der Champions League erhalten deutsche Teams von der FIBA mindestens zwei Startplätze. Das teilte die FIBA bei der Präsentation der Liga in Paris mit. In der im Oktober beginnenden Hauptrunde nehmen insgesamt 32 Mannschaften teil und werden in vier Gruppen aufgeteilt. Jeder Starter soll mindestens 100 000 Euro erhalten, der Gewinner bekommt 500 000 Euro. Diese Prämie für den Gewinner ist in der Euroleague deutlich höher.

„Es wird nicht bei den zwei Teams bleiben“, betonte Holz zur Zahl der deutschen Teilnehmer. „Klar ist, das die deutsche Liga und auch der deutsche Markt extrem wichtig sind. Wir werden sicher unter den Ligen sein, die die höchste Zahl an Spots bekommen.“ Die Partien der Champions League sollen am Mittwoch sowie Donnerstag stattfinden.

Es spricht vieles dafür, dass auch kommende Saison der sportlich hochwertigste Wettbewerb in der Euroleague stattfinden wird. Zahlreiche bedeutende Clubs aus Europa haben bereits ihre Teilnahme an der europäischen Königsklasse zugesagt, das Starterfeld wird kommende Saison von 24 auf 16 Teams verringert.

Elf dieser Plätze sind hier fix an Spitzenteams wie FC Barcelona, ZSKA Moskau oder Olympiakos Piräus vergeben. Aus Deutschland ist ein Starter vorgesehen. Die hohe Anzahl von alleine 30 Partien in der Hauptrunde pro Team sorgt angesichts der sowieso schon engen Spielpläne in den nationalen Ligen für Druck.

„Es wird noch mächtige Entwicklungen geben in den nächsten Wochen und Monaten. Die meisten Clubs werden schauen, wo der sportlich attraktivste Wettbewerb für sie ist“, analysierte Marco Baldi, Geschäftsführer von ALBA Berlin. „Es ist ein Kampf um die Teams. Es spielen drei Institutionen mit, die Verbände, nationale Ligen und die Clubs. Das ist das Tauziehen, das wir gerade haben.“

Die FIBA hält zudem an ihrem zweiten Wettbewerb, dem Europe Cup fest. Dabei sollen 48 Teams teilnehmen, darunter auch Mannschaften aus dem Mittleren Osten und Nordafrika. Die Euroleague organisiert zudem weiterhin den Eurocup, bei insgesamt 24 Teilnehmern sind vier Plätze für deutsche Teams reserviert.