EM 2017 als Ziel NBA-Profi Schröder: Ja zur Basketball-Nationalmannschaft
Atlanta (dpa) - Für Deutschland bei der EM 2017 spielen und in Atlanta ein Haus für die Familie bauen. Basketball-Profi Dennis Schröder will im neuen Jahr weiter hart an sich arbeiten, um seine Ziele zu erreichen.
Kritik an seinem neuen Millionen-Dollar-Vertrag kann der 23-Jährige nicht nachvollziehen. „Es ist immer das Gleiche. Früher hieß es, ich schaffe das nicht, ich schaffe dies nicht. Jetzt sieht man den neuen Vertrag, und auf einmal ist es zu viel Geld. Man kann es irgendwie nie recht machen“, sagt der Aufbauspieler im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Ihre Familie war über Weihnachten zu Besuch. Wie wichtig ist das für Sie?
Dennis Schröder: Das ist sehr, sehr wichtig für mich. Mein Bruder ist ja auch mein Manager, wir wollen auch auf der Business-Seite etwas tun. Für die ganze Familie möchte ich ein Haus bauen. Acht Zimmer hätte ich gerne, so dass jeder sein eigenes Reich, jeder seine Ruhe hat. Mal schauen, wir überlegen noch.
Überlegen Sie auch noch, im nächsten Jahr bei der Europameisterschaft wieder für Deutschland zu spielen?
Schröder: Ja, ich werde auf jeden Fall für die Nationalmannschaft spielen diesen Sommer. Ich habe schon vorher gesagt, dass ich immer, wenn ich gesund bin und mich bereit fühle, dass ich immer spielen werde und für die deutsche Nationalmannschaft zur Verfügung stehe.
Sportlich haben Sie sich im Laufe der Jahre sehr gut entwickelt. Mit 23 sind Sie aber noch lange nicht am Ende Ihrer Entwicklung.
Schröder: Ich habe gelernt, dass das Team wichtiger ist als alles andere. Ich glaube, das ist erst einmal das Wichtigste. Aber es ist auch mein Anspruch, einer der besten Pointguards in der NBA zu werden. In drei Jahren will ich Allstar sein.
Ihr Wurf ist sehr viel besser geworden, ist das schon die halbe Miete?
Schröder: Auf jeden Fall. Ich habe sehr viel trainiert mit meinen Coaches hier bei den Hawks. Auch jetzt bleibe ich nach dem Training länger, um zu werfen. Ich komme abends zurück in die Halle, um wieder zu werfen. Der Coach meint trotzdem, dass ich mein Arbeitspensum noch höher schrauben soll. Er will immer noch mehr. Meine Motivation ist, ihm zu zeigen, dass ich noch mehr arbeiten und noch mehr erreichen kann. Am Coach liebe ich, dass er nie zufrieden ist.
Sie lieben Mike Budenholzer bestimmt auch, weil er Sie in die Startformation gestellt und Ihnen einen Millionen-Vertrag gegeben hat.
Schröder: Das war riesig für mich. Er hat Jeff Teague getradet, das ist auch ein Top-Pointguard in der NBA. Der Coach hat Vertrauen in mich, das habe ich mir drei Jahre lang erkämpft. Ich freue mich, dass ich in Atlanta bleiben kann.
In Deutschland ist nicht nur rübergekommen, dass Sie sehr gut Basketball spielen, sondern auch, dass Sie nun ganz viel Geld verdienen.
Schröder: Es ist immer das Gleiche. Früher hieß es, ich schaffe das nicht, ich schaffe dies nicht. Jetzt sieht man den neuen Vertrag, und auf einmal ist es zu viel Geld. Man kann es irgendwie nie recht machen. Es gibt immer Leute, die irgendwas dagegen haben. Ich versuche für mich, für meine Familie einfach zu arbeiten. Alles andere kümmert mich nicht.
Sind Sie stolz darauf, dass Sie in vier Jahren über 60 Millionen Euro verdienen werden?
Schröder: Ja, natürlich. Ich habe sehr hart dafür gearbeitet, ich habe für meine Familie gekämpft, jeden Tag geschwitzt. Das hat sich jetzt ausgezahlt.
Was würde Ihr Papa heute sagen?
Schröder: Ich weiß, er hat ein Lächeln im Gesicht. Er weiß, dass ich nun auf meine Familie aufpassen kann. Dass ich das tun soll, das hat er mir gesagt, bevor er gestorben ist. Für mich ist es das beste Gefühl, solche Empfindungen hatte ich niemals zuvor.