Eishockey Bindulis: Auf den Spuren Vasiljevs’

Krefeld · Der Lette ist als einziger Pinguin beim Deutschland Cup aktiv. Dass es zu dem Wechsel kam, hat viel mit einer Krefelder Legende zu tun.

Der Lette Kristofers Bindulis wird von Nico Appendino vom Top Team Peking attackiert.

Foto: City-Press GmbH

Wenn die Eishockey-Nationalmannschaft ruft, müssen die Krefeld Pinguine weichen. Durch die Austragung des Deutschland Cups wanderte das Team von Trainer Glen Hanlon unter der Woche von der Yayla Arena in die Rheinlandhalle und wird sich in der Traditionsstätte auf den MagentaSport Cup vorbereiten. Doch nicht alle machten den Umzug über die Westparkstraße mit.

Zugang Kristofers Bindulis ist der einzige Pinguine-Spieler, der beim Deutschland Cup am Wochenende auf dem Eis stehen wird. Der 25-Jährige spielt für das Nationalteam aus Lettland. Ursprünglich sollte die Mannschaft aus dem Baltikum gar nicht am Traditionsturnier teilnehmen, doch nach den Absagen der Länder Schweiz, Slowakei und Russland suchte der Deutsche Eishockey Bund (DEB) händeringend nach einem Ersatzgegner. Lettland war als einziges ausländisches Team für eine Teilnahme bereit. Bindulis: „Es war natürlich die letzten Wochen ein Hin und Her und ich wusste nicht, ob das Turnier nun stattfindet, ob Lettland antritt oder nicht. Aber sie haben sich dazu entschieden zu kommen und das freut mich natürlich. Es ist immer eine Ehre für die Nationalmannschaft zu spielen.“

Für Bindulis werden es die Länderspiele 19, 20 und auch 21

Während des Wochenendes ist Bindulis nun zusammen mit seinen lettischen Spielerkollegen isoliert in einem Hotel untergebracht, hat keinen Kontakt zum Team der Krefeld Pinguine. „Ich hätte natürlich gerne mein erstes Spiel in Krefeld auch für Krefeld gemacht. Aber die Situation ist nun einmal so und ich bin dankbar, dass der Verein mir die Freigabe erteilt hat, um am Deutschland Cup teilzunehmen.“

Für Bindulis werden es die Länderspiele 19, 20 und wohl auch 21 sein. Schon in jungen Jahren sammelte der Verteidiger internationale Erfahrung, war unter anderem im lettischen WM-Kader bei den Titelkämpfen 2017 in Deutschland.

Der in Riga geborene Bindulis erlernte das Hockeyspielen bei den Hauptstadt-Klubs SK Riga und HK Juniors Riga. In Junioren-Zeiten spielte er unter anderem auch mit Sergey Saveljev zusammen. Der jetzige Pinguine-Geschäftsführer war damals Torhüter – in der Kabine saßen beide nebeneinander. Bindulis: „Wir haben im Alter von 15, 16 Jahren zusammengespielt und sind heute Freunde. Wir verstehen uns gut und ich bin froh, dass er in Krefeld ist. Wenn wir in der Arena sind, geht es aber um Buisness – da gibt es keine Vorteile oder so etwas.“

Generell war die Zusammenkunft der ehemaligen Teamkollegen eher Zufall. Saveljev: „Roger Nicholas und Glen Hanlon hatten ihn im Visier und als ich den Namen gehört habe, war ich natürlich ein wenig überrascht.“ Bindulis wusste erst später, dass Sergey Saveljev bei den Pinguinen tätig war, unterschrieb seinen Vertrag aus einem anderen Grund: „Ich wollte in meiner Karriere den nächsten Schritt machen und in Europa spielen.

Vasiljevs ist beim Turnier als Assistenz-Trainer im Einsatz

Es hatte dann viel mit Herberts Vasiljevs zu tun. Er ist eine Legende und ich habe viel mit ihm geredet. Danach habe ich dann für mich entschieden, dass Krefeld mein neues Zuhause sein soll.“ Als Assistenz-Trainer der lettischen Nationalmannschaft ist Vasiljevs auch beim Deutschland Cup im Einsatz – beide stehen im ständigen Kontakt.

Bevor es mit den Pinguinen beim MagentaSport Cup wieder losgeht, will Bindulis mit seinem Heimatland ein gutes Ergebnis beim Turnier einfahren: „Ich bin schon ein wenig nervös, weil ich in meiner Karriere noch nie so lange kein Spiel absolviert habe. Aber wir hatten in Krefeld zwei sehr gute Trainingswochen und ich fühle mich bereit.“

Bereits am Freitag war er mit Lettland das erste Mal im Einsatz – schlug die deutsche Perspektivauswahl, das Top Team Peking, mit 4:2. Bindulis bereitete dabei den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich vor. Am Samstag (16.45 Uhr) kommt es zum Duell mit der deutschen A-Nationalmannschaft, am Sonntag (14.30 Uhr) folgt das Finale. Dieses wird erneut zwischen Deutschland und Lettland ausgetragen.