Eishockey Steffen Ziesche: „Krefeld ist immer eine Reise wert“
Krefeld · Steffen Ziesche kehrt an die Westparkstraße zurück. Er freue sich auf den Deutschland-Cup und auch auf seine alte Vereinsvergangenheit.
Es war ein Ziesche-Tor. Ein Satz den wohl jeder Fan der Krefeld Pinguine kennt. Über 17 Jahre ist es mittlerweile her, als Steffen Ziesche im Spiel fünf der Finalserie bei den Kölner Haien die Meisterschaft perfekt machte und sich so einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte. Am Wochenende steht der heute 48-Jährige wieder im Rampenlicht. Nach einem positiven Corona-Testergebnis bei Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm wird Ziesche als Interims-Trainer die deutsche Nationalmannschaft durch die Deutschland Cup in der Krefelder Yayla Arena (5. bis 8. November) führen.
Trainer der U18 und
des Perspektivteams
Ursprünglich ist der gebürtige Berliner Trainer der U18-Nationalmannschaft und sollte beim Turnier zusammen mit Tobias Abstreiter das deutsche Perspektivteam anleiten. Durch das Fehlen von Söderholm rückt Ziesche nun in den Trainerstab des A-Teams auf und sagt: „Wir waren auf solche Szenarien vorbereitet und haben geregelt, wie wir untereinander einspringen würden. Ich freue mich jetzt dabei zu sein.“ Die Trainingseinheiten werden für den in München weilenden Söderholm live gestreamt, mehrmals am Tag spricht sich Ziesche mit dem Finnen ab. Am Mittwoch stößt zudem mit Thomas Popiesch der Cheftrainer des DEL-Klubs Fischtown Pinguins Bremerhaven und frühere Pinguine-Spieler hinzu. Schon unter dem damaligen Bundestrainer Pat Cortina war Ziesche Teil des Trainerteams, assistierte 2013 ebenfalls in Krefeld. Damals verlor die Nationalmannschaft 0:8 gegen Schweden, beim Deutschland-Cup soll es besser laufen.
In einem Dreierformat spielen die Deutschen gegen ein deutsches Perspektivteam sowie gegen eine Auswahl aus Lettland. Ziesche: „Die Herausforderung nach so einer langen Pause ist hoch, aber der erste Eindruck war durchweg positiv. Alle haben richtig Bock hier zu sein und es ist unglaublich wichtig, dass die Jungs jetzt in den Wettkampf einsteigen.“ Dass es nun wieder nach Krefeld geht, ist für Ziesche etwas besonderes. „Krefeld ist immer eine Reise wert. Ich habe hier noch viele Bekannte und Freunde und man ist irgendwo immer noch stolz darauf, was wir damals hier erreicht haben.“
Sein jüngster Sohn Philip wurde im November 2004 in der Seidenstadt geboren – auch deshalb sei es „immer wieder schön hier zu sein“, sagt Ziesche, der mehr und mehr auch in die Fußstapfen seines Vaters Joachim tritt. Dieser wurde als Spieler und Trainer der Nationalmannschaft der DDR eine Eishockey-Legende und gewann mit dem SC Dynamo Berlin insgesamt 15 DDR-Titel. „Er beobachtet meinen Werdegang und ist sicherlich auch stolz, keine Frage“, sagt Ziesche.