Fußball-Landesliga Die Krux mit den Toren

Krefeld · Der VfR Fischeln hat sein größtes Problem aus der Vorsaison mit in die neue Spielzeit genommen. Die Torausbeute ist niedrig, gemessen an den Chancen.

Fischelns Trainer Karl-Heinz Himmelmann coacht das Landesliga-Team in seiner zweiten Saison.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Er sollte die Lösung des größten Problems des Fußball-Landesligisten VfR Fischeln werden. Dominik Oehlers, der Oberliga- und Regionalliga-erprobte Stürmer, cool im Strafraum, mit ganzer Hingabe auf dem Platz dabei. So stellte man sich das vor im Sommer, als man den 25-Jährige zurück an die Kölner Straße lotste. Doch bisher sieht und hört man ihn nur am Spielfeldrand. Mit all seinem Temperament coacht er quasi mit, er ruft, er warnt, er peitscht sein Team nach vorne.

Nur mitspielen, das wird Oehlers in dieser Hinrunde wegen einer langwierigen Verletzung nicht mehr können. Sehr zum Leidwesen der Krefelder. „Wir haben viel auf ihn gesetzt“, sagt Trainer Karl-Heinz Himmelmann. Der VfR hat sein größtes Problem aus der Vorsaison mit in die neue Spielzeit genommen. Die Torausbeute ist niedrig, gemessen an den Chancen. „Der Abschluss bei uns ist noch ungenügend“, urteilt Himmelmann, selbst früher ein Torjäger gewesen.

Drei Siege zum Start und
dann folgten die Niederlagen

Die bisherige Spielzeit ist ein Auf und Ab. Nach einem fulminanten Auftakt mit drei Siegen und zwölf Treffern fiel der VfR danach in alte Muster zurück. Verzagtheit vor dem Tor, hinten inkonsequent. Es folgten Niederlagen, manche davon unnötiger Art, weil die Fischelner ihre Chancen mal wieder nicht nutzen konnten. „Das ist der Knackpunkt. Das Toreschießen kann man nicht trainieren. Entweder man hat die Qualität und die Kaltschnäuzigkeit oder nicht. Wir müssen unsere Chancen in größerer Zahl ausnutzen.“ Mit 13 Punkten nach acht Partien liegen die Fischelner im Mittelfeld der Tabelle. Vor dem 3:2-Sieg gegen Bedburg-Hau am Sonntag fanden sich die Krefelder im Abstiegskampf wieder. Es ist ein Hin und Her in jeder Woche. Himmelmann sagt einen „langwierigen Prozess“ voraus, stellt seinem Team in anderen Punkten aber ein gutes Zeugnis aus: „Die Mannschaft hat Herz, den Willen. Sie ist charakterlich einwandfrei. Aber jeder muss an sich arbeiten.“ Um die Chancenverwertung noch zu schärfen, sind Transfers im Winter denkbar. Die Philosophie eines Ausbildungsvereins soll nicht angefasst werden, wohl aber kann sich Himmelmann vorstellen, den Kader etwas zu verkleinern, dafür aber noch offensive Verstärkungen zu holen.

Ein bisschen mehr Routine auf dem Feld würde dem stürmisch agierenden VfR gut tun. Dem Team fehlt die Ruhe im Spiel. Oehlers ist verletzt, Michael Enger hat Trainingsrückstand, hilft in der Reserve aus. Gianni Wittenberg ist noch nicht in der körperlichen Verfassung für die Landesliga.