Eishockey „Emotionen der Fans werden fehlen“

Krefeld · Im dritten Jahr in Folge wird das prestigeträchige Einladungsturnier des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) in Krefeld stattfinden. In diesem Jahr gelten ganz besondere Bedingungen.

Inge Klaßen darf in diesen Tagen nur Personen mit negativem Corona-Test in die Yayla-Arena lassen.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Keiner kennt die Yayla-Arena an der Westparkstraße so genau wie Inge Klaßen und ihr Team. Die Hallenmanagerin ist zu Beginn des Monats besonders gefordert. Muss doch ab Donnerstag der Deutschland-Cup in den kommenden vier Tagen unter ganz besonderen Rahmenbedigungen gestemmt werden – unter Corona-Bedingungen. „Ja, das ist eine Herausforderung, es ist vor allem ohne die Zulassung von Zuschauern einfach anders als in den Vorjahren“, sagt Klaßen.

Im dritten Jahr in Folge wird das prestigeträchige Einladungsturnier des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) in Krefeld stattfinden. Zum ersten Mal sind aufgrund der Corona-Pandemie keine Zuschauer zugelassen. „Die Emotionen der Fans werden fehlen. In den Vorbereitungstagen läuft eigentlich alles noch relativ normal ab, an den Spieltagen wird das dann aber sicherlich anders sein.“

Fehlende Zuschauer kosten den DEB bis zu 300 000 Euro

Bis zu 30 000 Zuschauer waren in den Vorjahren zum Turnier nach Krefeld gepilgert. 2020 muss der  Verband einen erheblichen finanziellen Verlust wegen fehlender Zuschauereinnahmen in Kauf nehmen. „Das sind etwa 300 000 Euro, die fehlen“, sagt DEB-Präsident Franz Reindl, aber: „Die Tatsache, präsent zu sein, den Eishockeysport zu zeigen, die Nationalmannschaft zusammenkommen zu lassen, geht einfach vor.“

Die Anhänger kamen zu einem Großteil aus der Region, manche aber auch aus der Schweiz, der Slowakei und sogar Russland. In diesem Jahr werden die Ränge frei bleiben. Zumindest für Fans. Journalisten konnten sich für das Turnier akkreditieren, dürfen aber nur unter bestimmten Abstandsregeln ihren Platz auf den Tribünen beziehen. „Wir haben die Arena in vier Bereiche eingeteilt, so dass es zwischen den Teams, den Medienleuten und den Volunteers möglichst wenig bis keine Berührungspunkte geben wird“, erklärt Klaßen die räumliche Aufteilung in der Eishockey-Arena in den kommenden Tagen. Die Bereiche für die Mannschaften wurden zudem vergrößert.

Hinein kommt man in die Eishalle ohnehin nur mit negativem Corona-Test. Allein am Mittwoch wurden 40 Personen getestet. „Die Teams werden samt Staff zudem regelmäßig überprüft, an den Spieltagen selber werden Schiedsrichter, Sanitäter und weitere Personen, die in der Arena sein müssen, um überhaupt ein Spiel durchführen zu können, zusätzlich getestet.“

100 bis 150 Personen werden sich an den vier Spieltagen (Donnerstag bis Sonntag) in der Yayla-Arena vor und nach den Spielen aufhalten. Darunter rund 30 Personen pro Team, 30 Volunteers, bis zu fünf Arena-Mitarbeiter, TV-Teams, Journalisten und Funktionäre.

Während die Mannschaften nach den Spielen zügig per Bus ins Hotel gebracht werden und dort auch essen werden, wird es für alle anderen Personen an den Spieltagen Catering unter Corona-Bedingungen geben. „Das Essen wird vom Caterer im Business-Raum verpackt angerichtet, ich vergleiche das mal mit einer Art Lieferdienst“, so Klaßen.

Das Hygienekonzept soll für den am 11. November startenden ligainternen Magenta-Cup der Deutschen Eishockey Liga (DEL) übernommen werden. Klaßen: „Das ist der Plan.“ Und auch bei einem möglichen Ligastart im Dezember (siehe Kasten unten) soll das Konzept Anwendung finden. Man sei im ständigen Austausch mit den Krefeld Pinguinen, berichtet Klaßen.