Das nervende Warten für Nowitzki und Co.
Dallas (dpa) - Das untätige Rumsitzen gefällt Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks gar nicht. Neun spielfreie Tage liegen zwischen dem glorreichen 4:0-Triumph der Mavs über die titelverteidigenden Los Angeles Lakers und dem ersten Spiel der „Best-of-Seven“-Finalserie in der Western Conference.
Erst am Dienstag gehen die Playoffs der nordamerikanischen Basketball-Propfiliga NBA für die Texaner in eigener Halle weiter. „Meine Jungs können es kaum erwarten“, sagte Mavericks Coach Rick Carlisle. Mavericks-Scharfschütze Jason Terry ließ schon mehr Ungeduld erkennen. „Es wird Zeit. Ich bin bereit. Wir sind bereit.“
Während sich die Memphis Grizzlies und die Oklahoma City Thunder im Entscheidungsspiel ihrer Serie um das Recht stritten, die Mavs herausfordern zu dürfen, diskutierten die US-Medien die beliebte „Rest-or-Rust“-Frage. Würde die lange Ruhepause den Mavericks im nächsten Duell nützen oder würden sie durch die fehlende Anspannung „Rost ansetzen?“, fragte zum Beispiel der „San Antonio Express“.
Nach einem optionalen Trainingstag am Samstag zog Carlisle am Sonntag mit einer harten Übungseinheit die Zügel wieder an. Gemeinsames Gegnerstudieren war nicht vorgesehen. Der Coach stellte es seinen Spielern frei, wo sie das entscheidende Spiel der Serie zwischen Memphis und Oklahoma City anschauen wollten. „Unsere Jungs sollen lieber die Zeit mit ihren Familien verbringen“, sagte er den „Dallas Morning News“.
Nowitzki vertrieb sich die Wartezeit mit unterschiedlichsten Aktivitäten. In einer Radio-Talkshow verriet Deutschlands bester Basketballer zum Beispiel, dass er kaum noch Gitarre und stattdessen lieber Drums spielt. „Ich habe mir vor zwei Monaten ein Drumset gekauft“, erzählte der Würzburger, „und wenn ich zuhause bin, wir haben ein Spiel verloren und ich bin frustriert, hämmere ich mitten in der Nacht auf meinen Drums herum.“
Großen Frust wollen die Favoriten in der nächsten Serie möglichst verhindern. Nowitzki steht mit den Mavericks zum vierten Mal seit seinem Wechsel 1998 in die NBA im Finale der Western Conference. Nach der bemerkenswerten Demontage der Lakers ist der deutsche Nationalspieler seinem ersten Titel so nah, wie seit der Finalpleite 2006 nicht mehr. Im zweiten Vorschlussrunden-Duell treffen in der Eastern Conference die Chicago Bulls und Miami Heat aufeinander.