Matchwinner James: Miami gleicht im NBA-Finale aus

Oklahoma City (dpa) - Im entscheidenden Moment behielt Miamis Superstar LeBron James die Nerven. Mit zwei verwandelten Freiwürfen in den Schlusssekunden führte der 2,03 Meter-Hüne seine Heat zum knappen, aber verdienten 100:96-Sieg bei den Oklahoma City Thunder.

Damit glich Miami in der Finalserie der amerikanischen Basketball-Liga NBA zum 1:1 aus und hat vor den kommenden drei Heimspielen nun den Vorteil auf seiner Seite. Nach dem Ende des nervenaufreibenden Duells stellte der „Auserwählte“ (so einer seiner Spitznamen) die Mannschaft und nicht sich in den Vordergrund. „Unser gesamtes Team hat in der Defensive einen guten Job gemacht“, betonte der James. Der 27-Jährige steht zum dritten Mal im Finale. Doch im Gegensatz zu den Niederlagen 2007 und 2011 trifft er nun auch in den entscheidenden Momenten. Sein Punkteschnitt in den ersten beiden Partien liegt bei 31 und ist somit 12,5 Zähler besser als in den vorherigen Endspiel-Serien. „LeBron will unbedingt diese Meisterschaft und genauso spielt er auch“, erkannte TV-Experte Earvin „Magic“ Johnson lobend an.

James weiß jedoch aus dem Vorjahr, dass ein Auswärtssieg nichts garantiert. Gegen Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks hatte Miami auch ein Spiel in Texas gewonnen, allerdings zwei Partien daheim abgegeben. „„Es ist sehr gut, einen Sieg mit nach Hause zu nehmen. Aber Oklahoma wird bei uns stark zurückkommen. Wir müssen alles geben, um sie zu besiegen, und zwar bis zur letzten Sekunde“, blickte James auf das dritte Duell am Sonntag voraus.

Thunder-Trainer Scott Brooks betrieb indes mentale Aufbauarbeit. „Ich weiß, dass wir gut genug sind, ein Spiel in Miami zu gewinnen“, betonte er vor versammelter Mannschaft in der Kabine. Doch um in der Hitze von Südflorida zu bestehen, muss Oklahoma anders auftreten - vor allem zum Spielbeginn. Nach sieben Minuten lag Miami 18:2 vorn, später mit 25:8 (9. Minute) und 51:34 (22.). Als die Gäste mit einer verdienten 55:43-Führung in die Pause gingen, hatten ihre Stars James, Dwyane Wade und Chris Bosh zusammen 37 Zähler vorzuweisen.

Für Oklahoma hingegen warfen die Führungsspieler Kevin Durant und Russell Westbrook viel, trafen jedoch wenig. Nur fünf ihrer insgesamt 19 Versuche landeten im Korb. Und hätte Einwechselspieler James Harden nicht 17 Punkte in der ersten Halbzeit erzielt, wäre die Partie wohl bereits zu diesem Zeitpunkt entschieden gewesen.

Im zweiten Abschnitt hielt Miami trotz enormer Anstrengungen der Gastgeber bis zu Beginn des Schlussviertels einen Elf-Punkte-Vorsprung (78:67). Und dann kam Durant. Dem 23-Jährigen gelang nun fast alles - Dreier, Dunking, Freiwürfe. Und mit jedem Treffer wurde die Stimmung in der ohnehin schon lautesten Arena der Liga noch euphorischer. 16 seiner 32 Zähler erzielte er in dieser Phase und als Durant 37,5 Sekunden vor dem Ende seinen vierten Drei-Punkte-Wurf im Korb unterbrachte, betrug der Rückstand nur noch zwei Zähler (96:98). Im Showdown der Superstars (beide 32 Punkte) verpasste James anschließend seinen Dreier, Oklahoma hatte die Chance zum Ausgleich. Durants Sprungwurf landete jedoch an der Ringkante, die Schiedsrichter hatten dabei allerdings ein Foul von James übersehen. „Es ist hart zu verlieren. Aber wir müssen positiv bleiben und uns weiter nach vorne pushen“, analysierte Durant.