Nowitzki bremst Lakers mit Bryant in L.A. aus

Los Angeles (dpa) - Der Anfang ist gemacht. In der „Höhle des Löwen“ hat Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks den NBA-Meister Los Angeles Lakers im ersten Playoff-Viertelfinale geschockt. Durch den Last-Minute-Sieg und die 1:0-Führung dürfen die Texaner vom Überraschungscoup träumen.

Angeführt von dem überragenden 2,13-Meter-Kapitän setzten die „Mavs“ mit dem 96:94 einen wichtigen Auswärtssieg in der „best of seven“-Serie. Mit 28 Punkten und 14 Rebounds stach Nowitzki vor 18 997 Zuschauern in der ausverkauften Arena sogar L.A.-Superstar Kobe Bryant aus, der trotz 36 Punkten und fünf Rebounds die Lakers nicht retten konnte.

„Wir sind schwer getroffen. Dieses Team kann uns wirklich schlagen, das ist jetzt klar“, kommentierte Bryant die Pleite, bei der die Gastgeber im zweiten Viertel einen Vorsprung von 16 Punkten wegschenkten.

„Das ist ein wertvoller Sieg. Aber wenn man ihre letzte Serie unter die Lupe nimmt, haben sie auch das erste Match verloren, kamen mit zwei Siegen nacheinander zurück und hatten den Gegner dann wieder unter Kontrolle“, warnte Nowitzki vor Euphorie.

Nach einem 44:53-Pausenrückstand hatte Nowitzki sein Team 20 Sekunden vor dem Ende durch zwei Freiwürfe mit 95:94 in Führung gebracht. Anschließend verwandelte Jason Kidd 3,1 Sekunden vor der Schlusssirene jedoch nur einen seiner beiden Versuche von der Freiwurflinie. Erst als Bryant seinen letzten Drei-Punkte-Wurf für die Lakers nicht zum möglichen 97:96-Sieg im Korb unterbringen konnte, lagen sich die Mavericks-Profis in den Armen.

Die Genugtuung war groß, nachdem Lakers-Headcoach Phil Jackson mit Sticheleien gegen „Mavs“-Besitzer Mark Cuban die Stimmung vor der Partie angeheizt hatte. „Die Mavericks sind das beste Team, das man mit Geld zusammenkaufen kann.“ So hatte der elfmalige NBA-Championmacher Jackson die Qualitäten der Texaner beschrieben, ehe er nach einer kurzen Pause „höflich“ nachschob: „Das sind wir auch.“

Dallas-Coach Rick Carlisle blieb bei seiner Analyse des Überraschungssieges ganz cool: „Man muss die entscheidenden Dinge im Spiel perfekt machen und die wichtigen Treffer setzen. Das ist uns gelungen.“ Jackson dagegen ärgerte sich maßlos: „Wir haben alles aus der Hand gegeben, als wir im dritten Drittel die Führung übernahmen und plötzlich aufhörten zu verteidigen und anzugreifen. Das hat uns viel Energie gekostet und Dallas viel Kraft gegeben.“ Das zweite Spiel der Western Conference steigt am 4. Mai erneut im Staples Center von Los Angeles.

Im zweiten Spiel des Abends überraschten die Atlanta Hawks mit ihrem Auswärtssieg gegen die favorisierten Chicago Bulls. Nach dem 103:95 führt Atlanta in der Serie der Eastern-Conference ebenfalls mit 1:0.