Weiter zittern um Gavel: Slowakei verweigert Freigabe
Bratislava (dpa) - Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft muss beim Vier-Nationen-Turnier im italienischen Trento weiter auf Anton Gavel verzichten. Für den Aufbauspieler von Bayern München liegt nach wie vor keine Freigabe vor.
Der slowakische Basketball-Verband SBA teilte mit, dass er dem Nationalitäten-Wechsel von Gavel nicht zustimmen werde. „Wir sehen keinen Grund für unsere Zustimmung dazu, dass Anton Gavel bei der sich nähernden EM für Deutschland spielt“, teilte SBA-Präsident Pavel Bagin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Man habe einen entsprechenden Antrag des Deutschen Basketball Bundes nicht akzeptiert. Das letzte Wort über einen Nationenwechsel besitzt der Weltverband. Die FIBA teilte mit, die slowakische Reaktion nicht zu kommentieren und verwies auf die laufende juristische Klärung.
„Wir haben die Entscheidung des slowakischen Verbandes zur Kenntnis genommen, wollen den Fall aber nicht weiter kommentieren“, sagte DBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt. Der DBB geht weiter von einer zeitnahen Entscheidung der FIBA in der kommenden Woche aus. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und alle benötigten Unterlagen eingereicht“, sagte Brenscheidt.
Der DBB will Gavel für die EM (5.-20. September) mit der Heim-Vorrunde in Berlin aufbieten. Laut FIBA-Regeln darf ein Spieler nach seinem 17. Geburtstag zwar nur für ein Land auflaufen. Allerdings kann der Weltverband den Einsatz für eine zweite Nation erlauben, sollte dies „im Interesse der Entwicklung des Basketballs in diesem Land“ sein. Der 30 Jahre alte Aufbauspieler Gavel besitzt seit 2012 den deutschen Pass, hat aber schon für die Slowakei gespielt.
„Anton Gavel ist ein großes Vorbild im slowakischen Basketball für die jungen Spieler. Wir wollen ihn nicht verlieren, da unser Herren-Basketball in den nächsten Jahren bedeutende Ziele vor sich hat und gerade Anton Gavel diese am meisten zu erfüllen helfen könnte“, sagte Bagin. Kürzlich habe man ihm geholfen, dass er die slowakische Staatsbürgerschaft wiedererlange. Diese verliert man nach slowakischen Gesetzen zunächst bei Annahme einer anderen Staatsbürgerschaft.