Bis zur letzten Patrone
Sebastian Vettel wird Zweiter hinter Lewis Hamilton — und kann nun erst nächste Woche Weltmeister werden.
Austin. Sebastian Vettel hat sich trotz großen Kampfes in seinem 100. Formel-1-Rennen geschlagen geben müssen und den vorzeitigen Titel-Hattrick verpasst. Der Red-Bull-Pilot konnte gestern bei der Formel-1-Premiere im texanischen Austin die Angriffe des pfeilschnellen McLaren mit Lewis Hamilton am Steuer letztlich nicht mehr abwehren und musste sich mit dem zweiten Rang abfinden. Widersacher Fernando Alonso landete auch dank einer umstrittenen Ferrari-Finte noch vor dem Start zum Großen Preis der USA nur einen Platz hinter dem 25 Jahre alten Asphalt-Cowboy aus Heppenheim. Immerhin reichte aber allein Vettels Auftritt für den dritten Titel für Red Bull in der Konstrukteurswertung nacheinander.
Denn den womöglich entscheidenden Schachzug, um weiter im WM-Rennen gegen Vettel bleiben zu können, machte Red-Bull-Rivale Ferrari schon vor dem Start. Am Wagen von Felipe Massa musste ganz plötzlich das Getriebe gewechselt werden, der Brasilianer selbst konnte sich ein vielsagendes Grinsen nicht verkneifen. Vettel tat die Ferrari-Finte lapidar ab: „Das ist nicht unsere Sache.“
Durch die Zurückversetzung von Massa rutschte Alonso noch einen weiteren Platz nach vorne. Und: Der Champion von 2005 und 2006 durfte als Siebter von der besseren sauberen Seite ins Rennen starten. Alonso katapultierte sich binnen weniger Sekunden an Nico Hülkenberg im Force India, Kimi Räikkönen im Lotus und Michael Schumacher im Mercedes vorbei. Auf der Kuppe der ersten Kurve lag Alonso schon auf jenem vierten Rang, den er mindestens holen musste, damit Vettel sich nicht krönen konnte. „Jeder, der in unserer Position ist, würde das auch machen“, sagte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ehrlich.
In Runde 18 von insgesamt 56 rollte der Red Bull von Teamkollege Mark Webber aus — und Alonso war mal wieder der Profiteur. In der 42. Runde war es soweit: Vettel konnte die Attacke von Lewis Hamilton nicht mehr verhindern. Die vermeintlichen 20 Punkte Vorsprung zu diesem Zeitpunkt auf Alonso mit Blick aufs Finale schmolzen auf 13.
Neben dem 25 Jahre alten Hessen, der 2007 beim bis dato letzten USA-Rennen seinen Einstieg in die Formel 1 gefeiert hatte, schaffte es aus deutscher Sicht nur noch Hülkenberg als Achter in die Top Ten. Schumacher wurde in seinem vorletzten Formel-1-Rennen deprimierender 16., Rosberg landete drei Plätze davor. Glock kam auf den 18. Rang.
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