Ali-Bezwinger Norton gestorben
Las Vegas (dpa) - Der einstige Ali-Bezwinger Ken Norton ist tot. Im Alter von 70 Jahren ist der ehemalige Schwergewichtsboxer am Mittwoch in den USA gestorben. Das bestätigte sein Sohn.
Norton war 1978 am grünen Tisch nachträglich zum Weltmeister des Verbandes WBC erklärt worden, verlor den Titel kurze Zeit später aber an seinen Landsmann Larry Holmes. Zuvor war er zweimal kurzzeitig Champion des nordamerikanischen Regionalverbandes NABF.
Nortons Sternstunde schlug, als er am 31. März 1973 Muhammad Ali in einem NABF-Titelkampf knapp nach Punkten bezwang. Dabei brach er dem zuvor von Joe Frazier entthronten Champion Ali in der ersten Runde den Unterkiefer. Den ebenfalls spektakulären Rückkampf entschied sechs Monate später Ali zu seinen Gunsten. Das dritte Duell mit Ali drei Jahre später verlor Norton erneut. Beide Urteile waren aber umstritten.
Der 1,91 Meter große Norton war als Angriffsboxer bekannt, der seine Rivalen ständig unter Druck setzte. Manche gingen ihm deshalb aus dem Weg. Der damalige WBC-Champion Leon Spinks verzichtete 1978 auf ein Duell mit ihm und zog einen Kampf mit Ali vor. Deshalb verlor er seinen WM-Titel, der Norton daraufhin kampflos zugesprochen wurde. Der Kurzzeitchampion absolvierte 50 Profi-Kämpfe, davon gewann er 42 und verlor sieben. Eine Auseinandersetzung endete unentschieden.
Nortons Gesundheitszustand soll in den letzten Jahren bereits sehr schlecht gewesen sein. Unter anderem hatte er im vergangenen Jahr einen Schlaganfall erlitten. „Er hat zwei Jahre gekämpft“, sagte Alis früherer Manager Gene Kilroy.