Klitschko: „Im Alter musst du weniger trainieren“

New York (dpa) - Für Boxweltmeister Wladimir Klitschko ist nicht das Alter Grund für das Ende einer Sportlerkarriere.

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„Das Alter sehe ich eher als Vorteil. Ich fühle mich mit 39 besser als mit 29“, sagte der Schwergewichtschampion von IBF, WBO und WBA der „Süddeutschen Zeitung“. „Meiner Theorie nach verlieren große Meister, wenn sie nicht mehr motiviert sind - und wenn sie sich nicht mehr weiterentwickeln.“ Er suche deshalb immer nach neuen Methoden und Inhalten im Training, betonte der Ukrainer, der Samstagnacht in New York (Sonntag 4.20 Uhr) seine Titel gegen den neun Jahre jüngeren Amerikaner Bryant Jennings verteidigt.

„Zu viel und immer das Gleiche zu trainieren ist schlimmer, als zu wenig zu trainieren. Dann verlierst du oft die Lust, dann bekommst du als Sportler einen Burn-out. Du willst dann gar nichts mehr machen.“ Er selbst habe einen solchen Burn-out gehabt, als er 2003 gegen den Südafrikaner Corrie Sanders verlor. Zuvor habe er zu viel geboxt und trainiert. „Und ich bin nur noch von einer Vorbereitung in die andere gesprungen“, erklärte er. „Ich war definitiv nicht motiviert.“

Klitschkos Schlussfolgerungen: „Im Alter musst du weniger trainieren. Ich mache jetzt viel mehr Pausen. ... Wenn du sieben Tage lang unter Spannung stehst, wirst du irgendwann gebrochen sein.“ Deshalb lenke er sich mehr ab. „In meiner boxfreien Zeit spiele ich einfach mal ein paar Stunden Schlagzeug, gehe Kite-Surfen oder Golfen. Manchmal mache ich auch Gehirn-Trainingsspiele.“