Klitschko muss sich WM-Ruhm teilen
Hamburg (dpa) - Box-Champion Wladimir Klitschko muss sich die Weltmeisterehren im Verband World Boxing Association (WBA) teilen. Die WBA setzte als Kampf um den regulären WM-Titel im Schwergewicht das Duell des Weltranglisten-Ersten Ruslan Chagaev gegen den Zweiten Alexander Powetkin an.
Der Kampf soll am 27. August in der Erfurter Messehalle ausgetragen werden, teilte der Berliner Sauerland-Stall mit. Klitschko wird seit seinem Sieg über den Briten David Haye Anfang Juli als Superchampion der WBA geführt. Der einfache WM-Titel ist deshalb für vakant erklärt worden.
Um den streiten sich der Usbeke Chagaev aus dem Hamburger Universum-Stall und der Russe Powetkin vom Sauerland-Unternehmen. Chagaev, der von 29 Profi-Kämpfen 27 gewann, war von April 2007 bis Juni 2009 bereits WBA-Weltmeister. Gegen Klitschko stand er vor zwei Jahren im Ring und verlor. Der in 21 Kämpfen unbesiegte 31-jährige Powetkin ist als Profi bislang ohne Titel, kann aber auf den Olympiasieg 2004 verweisen.
Klitschko ist als WBA-Superchampion eine Art Sonderweltmeister. Diesen Titel erhält er, wenn er neben dem WBA-Gürtel einen weiteren Titel der drei anderen großen Weltverbände besitzt. Der 35-jährige Ukrainer ist zudem Champion von WBO und IBF sowie der weniger bedeutsamen IBO. Sein Bruder Vitali hat den vierten, von allen Verbänden anerkannten Gürtel des WBC.
Der Titelwirrwarr der Weltverbände löst seit Jahren Unverständnis aus. „Bei diesem Gewurstel blickt kein Mensch mehr durch. Das ist Geldmacherei“, sagte Jean-Marcel Nartz, Vorstandsmitglied des europäischen Verbandes EBU. Für jeden Titelkampf erheben die Weltverbände Abgaben. Bei der WBA gibt es teilweise drei Weltmeister pro Gewichtsklasse.