Krasniqi über Gegner: „Banks ist ein Stinker“
Rottweil (dpa) - Erst muss Luan Krasniqi „Stinker“ Jonathon Banks schlagen. Trotz voller Konzentration auf den Ausscheidungskampf gegen den US-Amerikaner am 26. Februar denkt der Schwergewichtsboxer aber schon ein bisschen an ein Titelduell gegen einen der Klitschko-Weltmeister.
„Ich hätte gerne Vitali“, sagte Krasniqi. „Ich könnte ihm wenigstens zwei blaue Augen versprechen.“ Zugleich versicherte er aber: „Die Klitschkos sind eine eigene Liga.“ Krasniqi präsentierte sich im Trainingscamp in seiner Heimatstadt Rottweil glänzend in Form, voll motiviert und konzentriert.
„Ich bin topfit“, sagte der 39 Jahre alte Athlet. Egal ob beim Reaktionstest mit Konstantin Airich, der neben dem Briten Michael Sprott als Sparringspartner dient, ob bei der Pratzenarbeit mit seinem neuen Trainer Hans-Jürgen Witte, am Sandsack oder mit dem Medizinball - bei jeder schweißtreibenden Einheit demonstrierte der Ex-Europameister, dass er seine „allerletzte Chance“ gegen den 28 Jahre alten Kontrahenten nutzen will. Zudem machte der „Löwe“ mit tiefem Brummen und Gebrüll seinem Kampfnamen alle Ehre.
„Ich bin gottfroh, dass ich diese Chance bekomme“, betonte Krasniqi. „Alles, alles wird diesem Ziel untergeordnet.“ In zweieinhalb Wochen findet sein Comeback nach zweieinviertel Jahren Ringpause statt. Trotz „einer Portion Respekt“ ist er zuversichtlich, dem erst einmal bezwungenen Banks in der Arena Ludwigsburg die zweite Niederlage zufügen zu können. „Ich bin clever genug, ihn nicht zu unterschätzen“, erklärte Krasniqi. „Er kann den Kampf zerstören. Banks ist ein Stinker.“
Witte bestätigte: „Luan ist wirklich in guter Verfassung.“ Der Trainerfuchs, der das damalige Nachwuchstalent einst als Bundestrainer erfolgreich betreute und nun für diesen Schlüsselkampf verpflichtet wurde, fordert seinen Schützling bis zum äußersten. „Vieles ist für mich neu“, sagte Krasniqi. Entscheidend für einen Erfolg des technisch versierten, sehr schlagstarken Krasniqi gegen Banks ist laut Witte: „Luan muss seine Explosivität im Wettkampf unter extremen Stressbedingungen abrufen und umsetzen.“ Zudem müsse er seine Emotionen unter Kontrolle halten.
Eigentlich soll der Ausscheidungskampf nur ein notwendiges Übel vor dem erhofften Mega-Fight gegen einen der Klitschko-Brüder werden. Aber Krasniqi will auf keinen Fall überheblich wirken. Glaubhaft versicherte er, dass er die beiden Champions Wladimir und Vitali „nicht im Hinterkopf“ habe. „Die Klitschkos sind weit weg.“ Erst auf Nachfrage gibt er preis, dass er lieber gegen Vitali als Wladimir in den Ring steigen würde. „Gegen Wladimir hab ich schon geboxt.“