Profi-Boxer Hopkins neuer „Alters-Weltmeister“
Montreal (dpa) - Bernard Hopkins hat George Foreman als ältesten Profi-Boxer, der je einen WM-Titel erobert hat, aus den Geschichtsbüchern verdrängt.
Der Amerikaner holte in Montreal im Alter von 46 Jahren, vier Monaten und sechs Tagen mit einem einstimmigen Punktsieg in zwölf Runden gegen den kanadischen Lokalmatadoren Jean Pascal den WBC-WM-Gürtel im Halbschwergewicht. Foreman war 45 Jahre und knapp zehn Monate alt, als er am 5. November 1994 in Las Vegas seinen amerikanischen Landsmann Michael Moorer in der zehnten Runde ausknockte und ihm die Schwergewichts-WM-Titel von WBA und IBF abnahm.
17 560 Zuschauer im Bell Center der kanadischen Metropole sahen den Erfolg des neuen „Alters-Weltmeister“ Hopkins, der auf allen Punktzetteln (116:112, 115:114, 115:113) vorn lag. „Ich werde mich nicht zurückziehen, bis ich 50 bin“, drohte der Profi-Boxer nach dem 52. Sieg im 60. Kampf seiner mittlerweile fast 22 Jahre währenden Karriere an. Die begann am 11. Oktober 1988 mit einer Niederlage. „Bernard ist ein großer Kämpfer. Er hat eine starke Verteidigung und eine Menge Tricks auf Lager“, sagte der unterlegene, 18 Jahre jüngere Pascal sportlich fair.
Hopkins war bereits vor dem Altersrekord eine Box-Legende. Der Amerikaner, der fast fünf Jahre im Gefängnis saß, war der erste, der die WM-Gürtel der vier großen Weltverbände IBF, WBC, WBA, und WBO vereinte. Das schaffte der Profi im Mittelgewicht.