Der Abstieg des Eike Immel hat ein neues Kapitel
Der Prozess gegen den Ex-Nationaltorwart wegen Kokainbesitzes beginnt heute.
Dortmund. Eike Immel war einmal eine große Nummer im deutschen Fußball. Mit 17 Jahren stand er zum ersten Mal für Borussia Dortmund in der Bundesliga im Tor, zwei Jahre später gab er sein Debüt als bis dahin jüngster Nationaltorhüter. Mit dem VfB Stuttgart wurde er Deutscher Meister, 19 Mal stand er im Tor der Nationalelf, war Europa- und Vize-Europameister.
Mittlerweile liegt auf der ehemals glänzenden Fußball-Karriere eine dicke Staubschicht. Eike Immel steht ab heute vor dem Dortmunder Amtsgericht, um 9 Uhr beginnt der auf zwei Tage angesetzte Prozess wegen Kokainbesitzes. Er soll 2007 in 78 Fällen Kokain im Wert von insgesamt 10 000 Euro gekauft haben.
Immel bestreitet bislang den Drogenkonsum. Ein zweiter Anklagepunkt wirft dem Vater einer Tochter und eines Sohnes vor, Unterhaltspflichten verletzt zu haben.
Der heute 51-Jährige hatte nach dem Ende seiner aktiven Fußballkarriere als Torwarttrainer gearbeitet. 1999 begann er beim VfR Heilbronn, es folgten Besiktas Istanbul, Austria Wien und Fenerbahçe Istanbul. Doch die Gesundheit streikte: Wegen schwerer Arthrose im Hüftgelenk musste Immel den Trainerjob aufgeben. „Ich habe erst mal auch gar nichts Neues gesucht. Ein Tag nach dem anderen ist vergangen, und schon waren zwei Jahre herum“, sagte er 2008 — kurz bevor er ins Dschungelcamp von RTL einzog.
Ein Rettungsanker sollte diese Teilnahme sein, denn Immels Finanzlage war ordentlich in Schieflage geraten. Kein Job, die Scheidung von Ehefrau Stefanie, das Schwelgen in Konsumgütern und Bauherrenmodelle, die im Totalverlust endeten — 2008 meldete Immel Privatinsolvenz an: „Ich habe wirklich Mist gebaut und viel Kohle in den Sand gesetzt, weil ich leichtsinnig war.“
Auf den Dschungel folgten andere Unterhaltungsshows, zusammen mit Dschungel-Kollege Bata Illic nahm Immel sogar die Single „Wie ein Liebeslied“ auf, 2009 folgte ein Solo-Album — die Einnahmen, unter anderem 70 000 Euro Dschungel-Gage von RTL, flossen gleich weiter an Immels Insolvenzverwalter.
