DOSB will Frauen für Spitzenpositionen fördern

Berlin (dpa) - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) möchte durch ein Förderprogramm mehr Frauen in die Führungsgremien des organisierten Sports bringen. Das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in den Spitzenpositionen stößt der DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers unangenehm auf.

„Dabei schneiden Vereine mit Frauen in den Führungsgremien besser ab. Sie kümmern sich umfassender um Probleme“, sagte Ridder-Melchers in Berlin. Mit einem Förderprogramm will der DOSB Führungstalente besser qualifizieren, Frauen auf dem Weg an die Spitze begleiten, Druck auf Verbände ausüben, aber auch motivieren und vorbildliches Engagement durch einen Verbandspreis belohnen.

Dass den Spitzenverbänden nur zehn Prozent Frauen vorstehen, sei nicht zeitgemäß, meinte Ridder-Melchers. Der Sport erziele seine Zuwachsraten fast ausschließlich über die Frauen. Im Vergleich zu vor zehn Jahren zählt der DOSB aktuell 405 000 Mitglieder mehr - bei den Frauen sind es 400 000, bei den Männern lediglich 5000. Von den rund 27 Millionen DOSB-Mitgliedern sin d 40 Prozent weiblich.

„Wir haben das Potenzial an hoch qualifizierten Frauen, doch diese müssten besser ermutigt und unterstützt werden“, forderte Hannelore Ratzeburg, Vizepräsidentin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). In vielen Verbänden säßen „alte Männer“, die vom modernen Arbeitsleben keine Ahnung hätten. Beruf mit Verbandsarbeit zu koordinieren, sei schwer. Die Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag forderte: „Ich erwarte auch von den Männern, am Wochenende familiäre Tätigkeiten zu übernehmen, damit die Frauen in die Gremien gehen können.“