Drei Podestplätze für Slalom-Kanuten in Augsburg

Augsburg (dpa) - Drei Podestplätze schon in den ersten Rennen - die deutschen Slalom-Kanuten sind vielversprechend in ihren Heim-Weltcup in Augsburg gestartet.

Noch in ihren Booten sitzend gratulierten sich die deutschen Slalom-Kanuten gegenseitig. „Für uns Kajakfahrer ist es der zweite Doppelsieg hintereinander, das ist schon beeindruckend“, schwärmte Sebastian Schubert. Er war beim Heim-Weltcup in Augsburg um die Winzigkeit von einer Sekunde langsamer gepaddelt als sein siegreicher Teamkollege Paul Böckelmann. Mit Platz drei im Canadier-Einer rundete der Olympia-Silbermedaillengewinner Sideris Tasiadis das gute Zwischenergebnis für den Deutschen Kanu-Verband ab.

„Drei Podestplätze in den ersten Disziplinen - wir können sehr zufrieden sein. Beim Heimrennen in Augsburg lastet auf unseren Sportler schließlich ein ungeheurer Erwartungsdruck“, urteilte Verbandspräsident Thomas Konietzko. Im schwäbischen Dauerregen hatte sich der Spitzenfunktionär die rasanten Fahrten seiner Athleten auf der Olympia-Strecke von 1972 hautnah angeschaut - und auch den Sieg von Böckelmann bei den leistungsstarken Kajak-Einern gesehen. Pikant: Der Leipziger hatte erst zuletzt bei den nationalen Ausscheidungen die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Prag verpasst.

„C'est la vie“, kommentierte Konietzko, „das zeigt, wie stark wir in dieser Disziplin sind.“ Bereits beim ersten Weltcup der Saison vergangenes Wochenende in Cardiff hatten die deutschen Kajak-Starter die Plätze eins und zwei belegt, damals gewann Fabian Dörfler vor Sebastian Schubert. In Dörfler, Schubert, Böckelmann und dem Olympia-Dritten Hannes Aigner waren nun in Augsburg sogar gleich vier Lokalmatadoren in den Finallauf der besten Zehn eingezogen. „Das ist überragend, wenn man bedenkt, wie eng die internationale Spitze bei den Kajakfahrern zusammen ist“, meinte Bundestrainer Michael Trummer.

Böckelmann hatte bereits die Sommerspiele in London verpasst, jetzt genoss er den bedeutungsvollsten Sieg seiner Karriere mitsamt einer ordentlichen Portion Genugtuung. „Ich wusste, dass ich ganz vorne dabei sein kann und bin noch ein bisschen mehr ins Risiko gegangen“, erklärte er. „Wenn man ein so starkes Kajak-Team hat wie wir, dann pusht man sich immer wieder gegenseitig, das steckt an.“

Tasiadis, nach seiner Olympia-Medaille in diesem Jahr in Augsburg Werbefigur Nummer eins bei den Slalom-Kanuten, nahm seinen Podestplatz bei den Canadiern fast beiläufig hin. „Die Weltcups dienen mir als Training, der Fokus liegt auf der WM, das ist wichtig“, sagte der 23-Jährige - und unterstrich: „Da will ich unter die Top drei.“ Schlechter lief es für Überraschungs-Europameister Jan Benzien, der bereits im Halbfinale ausgeschieden war.